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Sex-Plattform mitten in der City?Stadt stellt rote Zettel in Kölner City sicher

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Die Zettel hängen unter anderem an diesem Pfosten am Neumarkt. 

von Ayhan Demirci (ade)

Köln – Normalerweise hängen an Laternen und Ampeln Abreißzettel mit WG-Zimmern oder vermissten Katzen. Am Neumarkt und in der Zeppelinstraße – sehr zentral, viele Passanten – warten derzeit aber ganz andere Informationen an den Pfeilern.

Angebliche Studentin versteigert Date

Die Überschrift auf dem roten Zettel preist die „Ablenkung vom stressigen Alltag“. Dann kommt die Autorin des Aushangs zum Punkt: „Mit dieser Auktion ersteigerst du ein Candlelight-Dinner. Das Date dauert 2-4 Stunden.“

So weit, so unbedenklich, aber warum ein Date ersteigern, wenn man auf Tinder und Co. täglich eins kostenlos haben könnte? Studentin „Nina“ klärt auf: „Ich begleite dich zum Dinner und was danach passiert, entscheiden wir. Ich hoffe viel!“ Die 26-Jährige beschreibt sich als sportlich, gebildet, elegant, 169 Zentimeter groß und 59 Kilo schwer.

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Indizien für ein Prostitutionsportal

Doch auf den Zetteln zum Abreißen steht nicht etwa eine Telefonnummer der Studentin, sondern ein Link – und zwar zu ihrem Profil auf www.sweetstudent.de. Ist das etwa ein Prostitutionsportal, das hier mitten in der Stadt wild auf sich aufmerksam macht?

Um Nina zu finden, meldeten wir uns bei dem Portal an. Das Prozedere ist schnell und unkompliziert: Nickname und Passwort eintragen und eine Stadt auswählen. Ninas Profil haben wir direkt gefunden, die Auktion endet am 14. März.

Offenbar hat die 26-Jährige bereits Erfahrung im Geschäft mit der Liebe. Unter Bewertungen schreibt ein Nutzer: „Das Date war wie erwartet, sehr sehr schön! Vielen Dank nochmal und behalte deine quirlige Art.“

Eine andere Frau, „Paulinaaa“, bietet eine „Overnight Party mit sexy Studentin“ an. Auch ihre Auktion läuft noch ca. eine Woche. Auf das Sex-Date gibt es bis jetzt sieben Gebote, das höchste davon beträgt 570 Euro. Die 23-Jährige hat klare Vorstellungen: „Das Date findet in Köln oder Bonn in einem von dir gebuchten Hotel statt.“ Und weiter: „GV ist nur mit Verhütung möglich. Ich erwarte ein gepflegtes Äußeres, da du dies ebenfalls bekommst.“

Ordnungsamt: Werbung ist untersagt

Nach Anfrage bei der Stadt kündigte das Ordnungsamt an, die roten Aushänge zu konfiszieren. Sprecher Lars Hering: „Der Ordnungsdienst der Stadt Köln wird an allen bekannten Orten im Stadtgebiet die Werbezettel sicherstellen. Das Anbringen dieser Zettel ist Werbung und somit ordnungsrechtlich eine „Wildplakatierung“. Auf Grundlage von §3 Absatz 3 der Kölner Stadtordnung ist dies untersagt und kann mit einem Bußgeld zwischen 50 und 500 Euro bestraft werden.“

Es werde ein Verfahren gegen den Verursacher eingeleitet, das Gewerbeamt werde zudem das Geschäftsmodell prüfen.