Köln – Seit Mittwochmorgen 8 Uhr sind alle Blitzer auf der Leverkusener Rheinbrücke (A1) in Betrieb – zwei neue Messpunkte kamen jetzt hinzu.

Nun wird von vier Standorten aus auf allen drei Fahrstreifen die Einhaltung des Tempolimits von 60 km/h überwacht. Insgesamt 24 Kameras kommen auf der Brücke in beiden Fahrtrichtungen zum Einsatz.

Die Autofahrer sind allerdings gar nicht begeistert. Seitdem die Blitzer „scharf“ sind, kommt es vor den Anlagen zu gefährlichen Bremsaktionen und langen Rückstaus. Die Autofahrer bremsen erst kurz vor den Radars von Tempo 100 und mehr auf 60 km/h herunter. Ein Domino-Effekt, denn keiner will erwischt werden.

„Da kommen zweimal hintereinander Blitzer. Ich glaube, dass ist Abzocke“, beschwert sich ein Autofahrer.

Hintergrund der Tempo-Einschränkung und -Überwachung ist der Zustand der Autobahnbrücke: Die ist komplett marode und leidet unter der Belastung schnell fahrender Autos und Lastwagen.

Hohe Einnahmen

Für die Blitzer in Fahrtrichtung Westen ist die Stadt Leverkusen zuständig. Für die Blitzer in Fahrtrichtung Osten die Stadt Köln. So teilen sich die beiden Städte die Bußgeld-Einnahmen.

Erwartete Einnahmen (nur in Fahrtrichtung Köln): Bis zu 12,7 Millionen Euro jährlich. Um die Anlagen zu betreuen, gibt die Stadt Köln 3,6 Millionen Euro für zusätzliche Personalkosten aus. Insgesamt 70 neue Mitarbeiter sollen eingestellt werden.

Bisher stand die ertragreichste Anlage auf der A2 bei Bielefeld – doch schon bald könnte sie durch die Blitzer auf der Rheinbrücke abgelöst werden.