Sechs Euro für ein MenschenlebenKölner Helfer starten Lkw-Aktion gegen dieses Elend

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Die Eindrücke auf den Flüchtlingsinseln in Griechenland sprechen für sich.

von Markus Krücken (krue)

Köln – Kölner lassen keinen allein. Auch in der Corona-Krise nicht. Es gibt Menschen, die in der allgemeinen Lage für alle den Blick über den Tellerrand hinaus nicht vergessen haben und an die Schwächsten der Schwachen denken.

  • TV-Beitrag bringt Kölnerin auf die Idee einer Spendenaktion
  • Mehrere Veedels-Initiativen wollen den Flüchtlingen auf Lesbos helfen
  • Lkw rollen bald in Richtung Süden

Wie Golrokh Esmilia (44). Die Kölnerin sah im TV einen Bericht aus dem Flüchtlingslager auf Moria und musste handeln.

Sie schildert dem EXPRESS: „Ich hatte einen Beitrag im ZDF gesehen über eine Kinderpsychologin, die in Moria arbeitet. Und ich dachte, dass Moria bzw. die geflüchteten Menschen in diesem ganzen Wahnsinn gerade untergehen. Sie sagte: Die Kinder haben dort aufgehört zu spielen. Und die Suizid-Rate unter dem Kindern und Jugendlichen sei gestiegen.“

Die engagierte Helferin begann, für eine Spendenidee zu trommeln und fand schnell Fürsprecher in der ganzen Stadt: „Daniela Neuendorf von der Refugees Foundation hat sofort gesagt, wir bringen einen LKW da runter. Die KG Ponyhof um Daniel Rabe, Pfarrer Hans Mörtter von der Lutherkirche und der Rest war dann auch schnell dabei.“

Mehrere Initiativen aus verschiedenen Kölner Veedeln wie Dellbrück oder Mülheim sind am Start. Hans Mörtter war selbst vor wenigen Wochen Augenzeuge in der Flüchtlings-Hölle von Samos und war schockiert von den Geschehnissen dort, vergoss heiße Tränen angesichts des Leides, das die Menschen inmitten von Ratten durchmachen müssen.

In ihrem Spendenaufruf, den sie in den sozialen Netzwerken posteten, schreiben die Helfer:

„Die Zustände in den Flüchtlingslagern auf Lesbos sind weiterhin katastrophal. Um das Leid zumindest ein wenig zu lindern, wollen wir Hilfslieferungen mit Nahrungsmitteln nach Griechenland bringen. Wir fahren diesmal nicht nur in die Lager, sondern versuchen, auch Menschen zu erreichen, die bereits zum zweiten Mal einen Ablehnungsbescheid bekommen haben und ausreisepflichtig sind.“

Weiter heißt es: „Sie sind gezwungen, in Athen und Lesbos in verlassenen Gebäuden zu leben oder sich in den Camps versteckt zu halten, da sie jegliche Ansprüche auf die karge Unterstützung verloren haben. Darunter sind leider sehr viele Familien mit Kindern. Durch Corona sitzen sie seit vielen Monaten fest und können nirgendwo hin. Mit nur sechs Euro kann eine geflüchtete, vierköpfige Familie eine Woche mit den Basislebensmitteln versorgt werden.

Die Refugees Foundation e.V. bringt die Nahrungsmittel mit Hilfskonvois in die entsprechenden Lager und verteilt über eine Partner-NGO an die Menschen.“

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