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Seine Werke sind Millionen wertKölner Weltstar kündigt Karriereende an

Gerhard_Richter

Gerhard Richter, hier auf einem Foto von 2018, lebt in Köln und gilt als der „teuerste noch lebende Künstler“.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Es ist das letzte große Werk eines großen Künstlers. Der Kölner Maler Gerhard Richter (88) hat angekündigt, keine großen Werke mehr zu produzieren.

Mit den drei großen Kirchenfenstern für das Kloster Tholey im Saarland will sich der weltberühmte Kölner und teuerste noch lebende Künstler in den Ruhestand verabschieden.

„Das ist sicher meine letzte Werknummer“, sagte Richter in Köln der Deutschen Presse-Agentur. Er habe ein Verzeichnis für all seine Werke. „Das fängt mit 'Tisch' als Nummer eins an. Und die Fenster haben Nummer 957. Ja. Aus.“

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Dass er später noch große Malereien mache, glaube er nicht. „Kann ich mir nicht vorstellen. Da müsste ja ein Wunder geschehen.“ Wenn er jetzt noch was mache: „Dann zeichne ich nur und mache Entwürfe für Ausstellungen. Kleinere Sachen.“

Mit der Umsetzung seiner Kunst auf den neuen Chorfenstern für die Abteikirche in Tholey sei er „sehr zufrieden“. „Ich bin erstaunt. Ich hätte mir das nicht träumen lassen, dass das so gut geht“, sagte Richter.

Zur Enthüllung der drei großen Kirchenfenster am Donnerstag werde er nicht vor Ort sein. Er habe aber Fotos von dem Einbau der Chorfenster gesehen.

„Ich bin sehr zufrieden damit, dass die das schön hingekriegt hat, die Werkstatt“, sagte er. Wenn es gesundheitlich klappe, werde er sich die Fenster in der frisch sanierten Abteikirche auch eines Tages anschauen. „Das habe ich schon vor, wer weiß wann das geht.“

Der Kölner Künstler Gerhard Richter zählt zu den bedeutendsten Gegenwartskünstlern weltweit. Er hat der Benediktinerabtei St. Mauritius seine Kunst geschenkt.

Richter-Fenster: Motive stammen aus seinem Künstlerbuch „Patterns“

Die jeweils 1,95 mal 9,30 Meter großen Fenster werden am Donnerstag in der gotischen Abteikirche enthüllt. Richter hat die bunten Formen und Muster auf der Grundlage eines abstrakten Bildes durch wiederholtes Teilen und Spiegeln entwickelt. Die Motive stammen aus seinem Künstlerbuch „Patterns“. Die Richter-Fenster sind in München in den Glaswerkstätten Gustav van Treeck gefertigt worden.

Dass es zu der Verbindung nach Tholey kam, sei ein „schöner Zufall“ gewesen, sagte der gebürtige Dresdner. Als die Anfrage im Sommer 2018 aus dem Saarland kam, habe er gerade mit „diesen Mustern gespielt“. Er habe gesagt, sie könnten es mit der Umsetzung auf die Fenster „sehr gerne versuchen“.

Gerhard Richter hatte Fenster für den Kölner Dom gestaltet

Tholey gilt mit der urkundlichen Ersterwähnung im Jahr 634 als ältestes Kloster Deutschlands. Heute leben zwölf Mönche aus fünf Nationen in der saarlandweit einzigen Abtei. Der Kölner Künstler Gerhard Richter hatte zuvor schon mal ein Fenster für den Kölner Dom entworfen, das 2007 eingeweiht wurde. (aa)