Köln – Das Coronavirus zwingt hunderte Kölner Unternehmen in eine Ausnahmesituation – und oft zu schwierigen Entscheidungen.

Neuestes Beispiel ist nach EXPRESS-Informationen Autobauer Ford. Die Kölner Traditionsmarke will die Produktion am Kölner Standort bis auf Weiteres komplett einstellen. Das geht aus einem internen Schreiben des Betriebsrats an die Belegschaft hervor.

Ford in Köln: Produktion wird vorerst eingestellt

Demnach soll die Produktion ab Donnerstag (19. März) stillstehen und weitere Kurzarbeit beantragt werden. Der nächste Anlauf der Produktion soll am 20. April 2020 sein.

Die Niehler Ford-Werke werden zur Geisterfabrik. 17.000 Beschäftigte – alle nach Hause geschickt. Die komplette Fiesta-Produktion wird vorerst komplett stillgelegt.

Ford in Köln: Auch andere europäische Standorte schließen

Rund 1300 Kleinwagen könnten hier täglich vom Band rollen. Doch nun dreht sich bald nichts mehr. Wie EXPRESS erfuhr, werden neben Köln auch die Werke in Saarlouis, Valencia und im rumänischen Craiova zeitnah außer Betrieb gesetzt.

Der Grund: „Ford exportiert seine Wagen in 80 Länder. Doch die Nachfrage ist durch die Corona-Krise stark gesunken“, so Ford-Sprecherin Ute Mundolf. „Außerdem müssen wir auf die Gesundheit aller Mitarbeiter Rücksicht nehmen.“

Bereits am Montag (16. März) waren 10.000 Kölner Ford-Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt worden (hier lesen Sie mehr).

Coronavirus: Auch Ford-Fahrer von der Krise betroffen?

Stuart Rowley, Präsident von Ford Europa, hat am Dienstag in einem offiziellen Statement erklärt, dass Ford die Fahrzeug- und Motorenproduktion wegen der wachsenden Auswirkungen des Coronavirus vorübergehend einstellt und die Gründe erläutert.

Die Lieferung von Bauteilen an die Ford-Produktionsstätten in Europa sei durch die Infektionsgefahr zunehmend unterbrochen worden, während die Verkäufe von Fahrzeugen zurückgegangen seien. Auch viele Händler müssen ihre Vertriebsaktivitäten nun einstellen.

„Die Wartung von Fahrzeugen wird jedoch als wichtiges gesellschaftliches Bedürfnis angesehen. Ford-Händler bieten weiterhin Wartung und Service“, betonte Rowley und unterstrich: „In schwierigen Zeiten wie diesen müssen wir Menschen vereint zusammenstehen. Wir bei Ford werden in den kommenden Wochen eine wichtige Rolle spielen, um bei der Überwindung der Krise zu helfen, die Ausbreitung zu reduzieren und ihre Auswirkungen zu mildern.“

Die Entscheidung von Ford, die Produktion vorübergehend einzustellen, soll ebenfalls dazu beitragen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen.