Hürth – Der Anruf war ein echter Schock: Am Freitag (5. März) gegen 10 Uhr wurde ein 79-jähriger Mann aus Hürth von einem unbekannten Mann am Telefon kontaktiert. Der Anrufer gab vor, Polizist zu sein. Doch die Wahrheit stellte sich ganz anders dar. Deswegen ermittelt nun die echte Polizei.

• Hürth: 79-Jähriger soll Geld bezahlen
• Telefonbetrüger behaupten, Tochter hätte Unfall verschuldet
• Ähnlicher Fall am gleichen Tag in Erftstadt

Hürth: Mann wird mit angeblichem Unfall der Tochter geködert

Der Mann am anderen Ende der Leitung behauptete, die Tochter des 79-Jährigen habe einen Unfall verursacht, bei dem ein Mensch gestorben sei. Deswegen müsse sie nun Schadensersatz bezahlen. Die Aufgabe des Hürthers sei es, das Geld bereitzustellen. Das Bargeld werde dann von seiner Anschrift abgeholt.

Der 79-Jährige fuhr mit einem Taxi zur Bank und hob dort den geforderten Geldbetrag ab, um seiner Tochter zu helfen. Nachdem er mit einem Taxi zurück nach Hause gefahren war, holte gegen 13 Uhr eine ihm unbekannte Person den Geldbetrag ab.

Telefonbetrug in Hürth: Immer wieder Angriff auf ältere Menschen

Ein klarer Fall von Telefonbetrug, mit dem sich die Polizei immer wieder konfrontiert sieht und dem regelmäßig gutgläubige ältere Menschen zum Opfer fallen. Alleine in Köln haben solche Fälle 2020 um etwa 30 Prozent zugenommen, wie die neue Kriminalitäts-Statistik der Polizei verrät.

Was ist über den oder die Täter bekannt? Das Telefonat führte der Betrüger in polnischer Sprache. Die Person, die das Geld abholte, beschrieb der Zeuge als männlich, etwa 30 bis 45 Jahre alt und 1,70 Meter bis 1,75 Meter groß. Er hatte schwarzes Haar und trug eine Brille. Gekleidet war er mit einer dunkelblauen Weste und einem Hemd. Außerdem trug er einen Mund-Nasen-Schutz.

Betrug am Telefon: Ähnlicher Fall am gleichen Tag in Erftstadt

Sollten Sie diese Person im Bereich Kiebitzweg (Efferen/Hermülheim) gesehen haben, werden Sie gebeten, sich an das Kriminalkommissariat 12 unter der Rufnummer 02233 52-0 zu wenden. Gleiches gilt für einen ähnlichen Fall, der sich ebenfalls am Freitag (5. März) in Erftstadt abspielte.

Dort hatte gegen 15 Uhr eine junge Frau bei einer 90-Jährigen angerufen. Dabei gab sie sich als die Enkelin der älteren Dame aus und bat um Geld, das sie für eine Eigentumswohnung nutzen wolle. Weil die Seniorin ihr glaubte, stimmte sie der finanziellen Unterstützung zu.

Erftstadt: Gleich drei Personen rufen bei 90-Jähriger an

Kurz darauf rief eine weitere Person an, diesmal ein Mann. Ihre Enkelin sei verhindert, darum habe sie ihn geschickt, das Geld abzuholen. Das Misstrauen der 90-Jährigen wurde besänftigt, als ein dritter Anruf folgte: Ein angeblicher Mann der örtlichen Sparkasse beruhigte die Frau und gab ihr den Tipp, dem Mann zu vertrauen.

Gegen 18 Uhr stand der Mann vor der Tür und nahm das Geld an sich. Der Seniorin fiel der Betrug zunächst nicht auf. Erst später, als ihre „Enkelin” nicht zu Besuch kam, obwohl die beiden das am Telefon so besprochen hatten.

Polizei bittet um Hinweise nach Betrugsfällen in Hürth und Erftstadt

Der Mann, der das Geld entgegennahm, war 20 bis 30 Jahre alt und hatte kurze gelockte schwarze Haare. Er trug dunkle Kleidung und hatte einen grünen Rucksack bei sich.

Auch in dem Fall bietet die Polizei um Mithilfe von Zeugen, die den Mann im Bereich der Von-Leibnitz-Straße, der Von-Stephan-Straße oder dem Reinoldweg gesehen haben. Wer einen Hinweis geben kann, soll sich unter der 02233 52-0 an das Kriminalkommissariat 12 wenden. (tw)