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Er rettete ein AbiturKölner Gymnasium hat einen Schulhund: So tickt Paul

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Hütet die Ranzen bei der Klausur: Schulhund Paul

Köln – Fünf Tage die Woche ist der knuffige Paul am Schiller-Gymnasium in Sülz „im Dienst“. Er ist der „Schulhund“. Ein Pädagoge auf vier Beinen? Was kann der bewirken? Ehrlich gesagt: Er hat sogar mal ein Abitur gerettet! EXPRESS hat Paul und seine Schüler einen Tag lang begleitet.

Wissenschaftlich bewiesen: Hunde fördern Konzentration

Tatsächlich: Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass die Anwesenheit eines Tieres im Unterricht die Konzentration und das Lernen positiv beeinflussen und fördern kann. „Vor allem bei den älteren Kindern merke ich, dass sie sich durch den Hund besser konzentrieren können. Wenn er zu ihnen kommt, lächeln sie kurz oder streicheln ihn und sind danach wieder konzentrierter. Das wirkt dann wie eine Mini-Pause“, erklärt Judith Otto. Die Spanisch-Lehrerin ist Pauls Frauchen.

Schulhund Paul rettete Kölnerin das Abitur 

Sie konnte sogar schon miterleben, wie der Havanese (fünf Jahre alt) einer Schülerin das Abitur rettete. „Das Mädchen hatte eine enge Beziehung zu Paul und er war in der Prüfung mit dabei“, erzählt Otto. „Dann hatte sie plötzlich einen Blackout. Es kam gar nichts mehr. Paul hat das irgendwie gerochen und ist zu ihr gelaufen und hat sie angesprungen. Dann musste sie kurz lachen und danach fluppte es wieder.“

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Schulhund Paul befreite Schülerin von Hundephobie

Eine andere Schülerin befreite der flauschige Paul von ihrer Hundephobie. „Als die Schülerin damals erfahren hat, dass wir einen Schulhund bekommen, fing sie an zu weinen, weil sie so große Angst vor Hunden hatte.“ Nach einem Monat war die Phobie dann vergessen. „Es dauerte nicht lange, da fing sie an, Paul zu streicheln wie alle anderen“, erinnert sich Otto. 

Im Unterricht liegt Paul vorne neben Judith Otto oder bei Schülern, die ihn zu sich rufen. „Manchmal haben wir ihn auch auf dem Schoß“, erzählt Elena (17) aus dem Spanisch-Leistungskurs. Gibt es Ärger, wenn nur noch mit dem Hund rumgetüddelt wird? „Nein, das machen wir nicht“, beteuert Mona (17). 

Schulhund Paul hilft Flüchtlingskindern

Auch bei Klausuren ist Paulchen anwesend. „Um Pfusch-Versuche zu vermeiden, stapeln die Schüler bei Klausuren alle ihre Ranzen vorne. Paul legt sich dann drauf und hütet die Taschen“, so Judith Otto.

Neben dem Spanisch-LK besucht der Schulhund auch die Flüchtlingsklassen in regelmäßigen Abständen. Judith Otto: „Es ist ein unglaublich tolles Gefühl, wenn so ein traumatisiertes Flüchtlingskind dann plötzlich zum ersten Mal lächelt, weil Paul mit den Pfoten auf die Oberschenkel springt.“

Die Kölnerin erklärt die Hintergründe so: „Die meisten kennen das mit Haustieren und so nicht wirklich. Das ist für die Kinder dann etwas ganz Besonderes.“ 

Mit Schulhund Paul: Wala aus Syrien überwindet Angst 

Es sei denn, man hat vor Hunden tierische Angst, eben eine Art „Phobie“. So wie die 13-jährige Wala aus Syrien. Tierische Angst befällt sie vor dem Besuch des Schulhundes. Die Kinder sitzen in einem Sitzkreis zusammen, die Lehrerin hat jedem ein Leckerlie in die Hand gedrückt und Paul soll ihnen dann über die Oberschenkel laufen.

Wala aber meint: „Ich habe Angst, ich will nicht!“. Doch Judith Otto überzeugt sie vom Gegenteil: „Streichel ihn mal, er ist ganz weich.“ Direkt beim ersten Versuch findet Wala dann doch Gefallen am flauschigen Vierbeiner. Sie strahlt, fordert ihn sogar mehrfach auf, auf ihren Schoß zu springen.

Schulhund Paul kam durch Zufall ans Schiller-Gymnasium

Wie kam eigentlich zu der sogenannten „Hundgestützten Pädagogik“ am Schiller-Gymnasium? Frau Otto: „Vor drei Jahren hatten wir einen Lehrerausflug mit Spaziergängen. Da wollte ich Paul mitnehmen und brachte ihn daher ausnahmsweise vorher mit zur Schule. Da fiel mir auf, welchen positiven Effekt er auf die Schüler hat.“