Platz ist in der Stadt rar gesät. Da wird jeder Zentimeter gern für die Bebauung genutzt. So werden mehr und mehr Flächen versiegelt. Die Konsequenz: Im Sommer staut sich die Hitze, Tiere finden keinen Lebensraum, der Lärm hallt ungehindert zwischen den Häuserschluchten. Doch es gibt Möglichkeiten, der Natur auch in der Stadt mehr Raum zu geben. Stichwörter sind hier Dachbegrünung und Fassadenbepflanzung.
Für eine saubere und kühle Luft
Beides sind wichtige ökologische Ausgleichsmaßnahmen zur Flächenversieglung, denn Pflanzen wirken sich gleich mehrfach positiv auf das urbane Klima aus: Sie binden Kohlendioxid und Schadstoffe aus der Luft. Außerdem beugen sie als Schattenspender und Verdunstungskünstler einer Überhitzung dicht bebauter Wohnbereiche vor.
Lebensraum für Tiere
Ein weiterer Vorteil: Begrünte Dächer und Fassaden schaffen neue Refugien für Bienen, Schmetterlinge und andere kleine Lebewesen. In den Blüten der zahlreichen Sträucher finden Insekten Nahrung, Vögel können sie als Nistplätze nutzen. Und auch bei den Menschen in der Stadt sorgt das Grün für eine höhere Lebensqualität. Das Stadtbild ist gleich ein ganz anderes.
Finanzielle Förderung
Die grünen Oasen eignen sich zudem als Mittel im Kampf gegen Wetterextreme. Sie speichern Wasser und tragen somit dazu bei, dass Starkregen nicht die Kanalisation überlastet und Keller volllaufen lässt. Viele positive Aspekte, die auch Kommunen erkannt haben. Daher bieten sie privaten sowie gewerblichen Bauherren finanzielle Zuschüsse. In Köln nennt sich die Förderung etwa „Grün hoch 3“, in Düsseldorf heißt sie DAFIB. Des Weiteren gibt es Nachlässe bei den Abwassergebühren – beispielsweise in Köln, Bonn und Düsseldorf.
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Fachleute hinzuziehen
Wer eine umfassende Bepflanzung seines Daches plant, sollte vorher fachkundige Experten aus dem Dachhandwerk zu Rate ziehen, die genau wissen, worauf es bei einer sicheren Begrünung ankommt. Schließlich bedeuten Erde und Pflanzen auf dem Dach ein zusätzliches Gewicht. Das muss bei der Statik berücksichtigt werden. Und nicht jedes Dach eignet sich dafür gleich gut. Flachdächer und leicht geneigte Ausführungen sind leichter zu bepflanzen als Schräg- und Steildächer. Zudem kann es sein, dass Absturzsicherungen angebracht werden müssen oder das Dach vor Wurzeln geschützt werden muss.
Intensive oder extensive Begrünung
Gründächer sind in verschiedenen Ausführungen möglich – sowohl für das eigene Heim als auch auf dem Flachdach der Garage oder des Carports. Eine extensive Dachbegrünung ist ein kostengünstiger und pflegearmer Einstieg. Dabei greifen Sie zu Moos, Gräsern oder Kräutern. Lediglich das Unkraut muss regelmäßig entfernt und die Bepflanzung bei Bedarf gedüngt werden. Eine teure Alternative bietet eine intensive Begrünung, bei der Beete, Büsche und Bäume gepflanzt werden – fast wie in einem normalen Garten. Es kann sogar sein, dass dafür eine Baugenehmigung benötigt wird.
