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Wegen CoronaFestkomitee tüftelt an Plan B für den Kölner Rosenmontagszug

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Ob der Kölner Rosenmontagszug wie hier im vergangenen Jahr wie gewohnt stattfinden kann, ist derzeit mehr als ungewiss.

von Jan Wördenweber (jan)Markus Krücken (krue)

Köln – Nix bliev wie et ess! Seit Corona erst recht. Und so sind im Kölner Karneval inzwischen selbst lang gelebte Traditionen auf dem Prüfstand. Zum Beispiel die Prinzenproklamation. Was derzeit im Festkomitee überlegt wird und im kommenden Jahr umgesetzt werden könnte, käme einer Revolution gleich.

Kölner Karneval: Präsidentenabend im Gürzenich

Das Festkomitee hatte in den Gürzenich zum Präsidentenabend geladen. Eine stets vertrauliche Sitzung. Kernthema: Wie kann Köln Karneval feiern trotz Corona? Auch wenn derzeit niemand weiß, wie sich die Pandemie entwickeln wird, steht für die obersten Jecken fest, dass in der kommenden Session vieles nicht oder eben anders stattfinden kann. Zum Beispiel die Proklamation des Kölner Dreigestirns.

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Das Bad in der Menge? Vergangenheit. Wegen Corona wird der Karneval sein Gesicht verändern. Hier ein Foto von der Kölner Proklamation 2020.

Nach EXPRESS-Informationen wird über einen ganz neuen Ablauf und neue Schauplätze nachgedacht. So könnte das designierte Trifolium zunächst im Kölner Dom um den göttlichen Beistand bitten, um von dort ins Historische Rathaus zu gehen. Auf dem Balkon würde dann die eigentliche Proklamation durch das Stadtoberhaupt stattfinden – Oberbürgermeisterin Henriette Reker oder ihren Nachfolger.

Alles zum Thema Henriette Reker

Unten könnte eine gewisse Anzahl an geladenen Gästen mitverfolgen, wenn die Tollitäten die Insignien der Macht erhalten – auch der WDR hätte so ein Format für eine TV-Übertragung, mit späteren Schalten zukölschen Bands oder Stars, die das Dreigestirn in Kneipen besingen.

„Durch die Abstandsregeln würden im Gürzenich nur wenige Jecke bei der Proklamation dabei sein können“, bestätigt FK-Sprecher Michael Kramp entsprechende Überlegungen. „Wir sind durch Corona gezwungen, über alles neue nachzudenken, um möglichst vielen Leuten Karneval feiern zu ermöglichen. In welcher Form auch immer.“

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Denn eines steht fest: Karneval in Köln findet statt – während das jecke Treiben in Euskirchen in der Session 20/21 ausfallen wird. „Zurzeit planen wir alle die Session wie gewohnt - bis es klare gesetzliche Regelungen gibt“, heißt auch in Düsseldorf, Bonn und Aachen. Dazu gehöre die Auswahl der jeweiligen Tollitäten, die Planung der Umzüge, die Vorbereitung der Sitzungen. Auch für mögliche kleine Feiern brauche man ein Prinzenpaar oder ein Dreigestirn, das die Jecken durch die Session führt.

Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn betonte im „Kölner Stadt-Anzeiger“ die Notwendigkeit: „Gerade in Krisenzeiten gibt der Karneval den Menschen auch Halt und Hoffnung, das ist nicht zu unterschätzen.

Festkomitee-Präsident Kuckelkorn: Es muss Karneval geben

Kuckelkorn weiter: „Wir verstehen, dass gerade kleinere Vereine und Gesellschaften Planungssicherheit brauchen, um finanzielle Schwierigkeiten zu vermeiden. Natürlich machen auch wir uns Gedanken, wie wir die Session bestmöglich für alle Beteiligten umsetzen können und gleichzeitig die Gesundheit der Jecken gewährleisten können. Dass es Karneval geben kann und muss, steht für uns aber außer Frage. Dafür ist dieses Fest zu wichtig in seiner sozialen Bedeutung und Strahlkraft für die Stadt und das ganze Rheinland.“

Kölner Karneval: Es gibt einen Zochplan B

Beim Präsidentenabend wurde auch über den Rosenmontagszug gesprochen. Keiner weiß heute, ob der wie gewohnt traditionell steigen kann.

Für den schlimmsten Fall wurde ein Denkszenario in den Raum geworfen. Die Festwagen könnten von den jeweiligen Gesellschaften an bestimmten Punkten in der Stadt platziert werden. So könnten die Jecken von Weiberfastnacht bis Aschermittwoch an diesen wie bei einer Freiluft-Ausstellung vorbeigehen.

Festkomitee-Sprecher Michael Kramp bestätigt: „Natürlich ist das noch nicht geplant, weil heute noch keiner sagen kann, wie sich die Lage in der Corona-Krise entwickelt. Aber ja, besagtes Szenario wurde angeregt.“

Unabhängig von der Corona-Entwicklung wurde übrigens eine Änderung für den Rosenmontagszug 2022 bekanntgegeben: ein neuer Verteilschlüssel. Dieser sieht nun eine gerechte Verteilung vor, prozentual abhängig von verschiedenen Parametern wie Größe und Alter der Gesellschaft. Zudem kann sich jede Gesellschaft über ein Bonussystem weitere Teilnahmeplätze sichern.