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Razzia in KölnUnglaubliche Summen: Polizei legt ganzer Täter-Familie das Handwerk

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Die Razzia in Köln-Ostheim fand am Mittwochmorgen (24. Juni) statt.

von Thomas Werner (tw)

Köln – Die Kölner Polizei macht ernst: Am frühen Mittwochmorgen (24. Juni) haben Einsatzkräfte in Köln, im südosthessischen Rödermark sowie in Bondy nahe Paris insgesamt acht Haftbefehle vollstreckt.

Mehrere Monate war gegen eine Großfamilie aus Köln-Ostheim ermittelt worden, am Mittwoch wurde zugeschlagen: Die Polizei durchsuchte 19 Objekte und beschlagnahmte verschiedene Immobilien.

Razzia in Köln: Polizei nimmt Großfamilie aus Ostheim fest

Mitgliedern der aus dem früheren Jugoslawien stammenden Großfamilie wird zur Last gelegt, vorwiegend ältere Menschen durch Wohnungseinbrüche um ihre Ersparnisse gebracht und durch Betrugshandlungen Sozialleistungen bezogen zu haben.

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Wie die Polizei am Mittag mitteilte, dauert der Einsatz von Polizei und Staatsanwaltschaft weiter an. Die Ermittlungen richten sich gegen insgesamt zwölf Männer (20 bis 53 Jahre) sowie 17 Frauen im Alter von 19 bis 84 Jahren. Haftbefehle sind gegen sechs Frauen (20 bis 53 Jahre) und zwei Männer (20 bzw. 28 Jahre) vollstreckt worden.

Doch schon zu diesem Zeitpunkt war die Bilanz beeindruckend: Neben fünf Immobilien in Ostheim und Flittard haben die Ermittler bis 12.30 Uhr unter anderem mehrere Luxusgüter wie Autos im Wert von circa 100.000 Euro, Uhren im Wert von circa 60.000 Euro sowie circa 40.000 Euro Bargeld beschlagnahmt. Der Wert der beschlagnahmten Immobilien wird auf etwa 2,4 Mio. Euro geschätzt. 

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Wie Polizei und Staatsanwaltschaft vermuten, wurden illegale Gewinne der Bande zum Kauf von teuren Häusern und anderen Luxusgütern genutzt. Das dürfte nun beendet sein. „Die Tatverdächtigen haben nach jetzigem Ermittlungsstand auf Kosten von Seniorinnen und Senioren sowie anderen Geschädigten ein luxuriöses Leben geführt”, sagte der leitende Kriminaldirektor Klaus-Stephan Becker. Er freue sich, dass die Opfer nun zumindest finanziell entschädigt werden können.

Köln: Oberstaatsanwalt Bremer erklärt System des Einbrecher-Clans

Wie Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer erklärte, sei das System der Bande durchaus ausgeklügelt gewesen. „Ein Teil der Gruppierung soll zu mehrtägigen Einbruchstouren durch ganz Deutschland gefahren sein. Von Hotels aus sollen sie für eine Vielzahl von Einbrüchen unter anderem die Senioren in Heimen und Wohnanlagen aufgesucht haben.”

Sie klingelten, lockten die Bewohner unter einem Vorwand aus dem Haus. Mittäter verschafften sich gleichzeitig mit Werkzeug illegal Zugang und klauten Gold, Schmuck oder Bargeld. Der Schaden belaufe sich auf mehr als 220.000 Euro.

Darüber hinaus sollen andere Beschuldigte über Jahre hinweg Sozialleistungen bezogen haben, die ihnen nicht zustanden. Auch dadurch soll ein Schaden im sechsstelligen Bereich entstanden sein. Ein dritter Teil der Gruppierung soll das erbeutete Vermögen verwaltet und gewinnbringend auch in Immobilien für die Vereinigung angelegt haben. Diesen Beschuldigten wird gewerbsmäßige Geldwäsche vorgeworfen. (tw)