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Raffinierte TricksKölner Polizistin (22) bildet Bienen zu Drogen-Fahndern aus

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Kein Witz: Bienen sollen bald Drogen erschnüffeln.

von Oliver Meyer (mey)

Köln – Schon seit ihrem fünften Lebensjahr imkert Sonja Kessler (22) mit ihrem Vater und unterhält 25 Bienenvölker. Doch was die Kölner Polizeikommissarin jetzt in ihrer Bachelor-Arbeit veröffentlichte, ist so sensationell und zugleich abgedreht, dass man zunächst an einen guten Scherz zum 1. April glaubt.

Polizistin wurde für ihre Arbeit ausgezeichnet

Denn Kessler will mit ihren Bienen zukünftig Drogenverstecke aufspüren und damit den Handel von Drogen bekämpfen.

Was heute Drogenspürhunde tun, sollen zukünftig auch Honigbienen erledigen, so der Plan. Denn die Bienen haben wie die Vierbeiner die Fähigkeit, extrem gut riechen zu können. Aber wie bildet man nun Bienen aus, dass sie Drogen suchen? In einem Artikel der Zeitschrift der Gewerkschaft der Polizei (GdP) erklärt sie, wie es funktioniert.

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So sollen die Kölner Bienen Drogen finden

Die Kurzform: Die Bienen werden konditioniert. Sie erhalten Zuckerlösung immer in Verbindung mit dem Geruch einer bestimmten Substanz. Zum Beispiel dem Duft von Haschisch. Das führt dazu, dass die Bienen irgendwann lernen: Wo es nach Haschisch riecht, da gibt es leckere Zuckerlösung. Lässt man dann ein ganzes Bienenvolk los, so schwirren die Tierchen los und suchen auf einer Fläche von rund 50 Quadratkilometern nach Haschisch.

Stellt sich die Frage: Wie kann die Polizei die Tiere dann lokalisieren? Haben die Tiere ein Blaulicht auf dem Kopf? „Die Bienen werden zuvor mit einem fluoreszierenden Pulver bestäubt. Über dem Gebiet wird dann eine Drohne in die Luft gelassen. Das ferngesteuerte Fluggerät sendet dann einen Laserstrahl aus. Trifft der Laserstrahl auf eine Biene, wird das Licht reflektiert, sodass die genaue Position der Biene unmittelbar bestimmt werden kann“, erklärt die Bienen-Expertin. Der Trick: „Wenn die Signalauswertung ergibt, dass gleich mehrere Bienen an einer Örtlichkeit verweilen, lässt das mit hoher Wahrscheinlichkeit auf das Vorhandensein der gesuchten Substanz zu.“

Bienen sind schneller ausgebildet als Hunde

Vorteil der Biene gegenüber den Diensthunden: Die „Ausbildung“ geht extrem schnell und jederzeit können neue Tiere angelernt werden – auch für andere Substanzen wie zum Beispiel Sprengstoff. Dazu werden die Bienen anders als per Belohnung über eine „Bestrafung“ ausgebildet. Das Verfahren verkürzt erklärt: Die Bienen wird in einer engen Kammer gehalten. In Verbindung mit dem Einleiten der Substanz wird auch ein schwacher Stromstoß, der sie nicht verletzt, auf der einen Seite der Kammer abgegeben, auf der anderen Seite nicht.

Sogar auf Flughäfen können sie schnüffeln

Die Biene lernt schnell, wo sie sicher ist und flieht dorthin. Diese „Flucht“ ist ein eindeutiges Anzeigeverhalten. Diese Kammer-Methode hat dabei einen entscheidenden Vorteil: Die Bienen können jederzeit eingesetzt und zu einem Einsatzort transportiert werden. Die Methode der „Belohnung“ funktioniert nämlich nicht im Winter, bei Sturm oder Unwetter.

Sind die Bienen beispielsweise auf Sprengstoff konditioniert, so könnte man an Flughäfen die Luft aus dem Bereich der Gepäckkontrolle in ihre Kammer strömen lassen. „Flüchten“ die Bienen, so weiß man, dass sich in der Luft feinste Partikel von Sprengstoff befinden.

Bald Bienen weltweit im Polizeieinsatz?

Für ihre Bachelor-Arbeit („Untersuchung der Praxistauglichkeit von Bienen als Drogenschnüffler“) wurde sie vom diesjährigen Europäischen Polizeikongress mit dem Sonderpreis „Zukunftspreis Polizeiarbeit“ ausgezeichnet. Bedeutet: Weltweit könnten bald Bienen für die Polizei im Einsatz sein – nach einer Idee einer Kölner Polizistin.