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Kölner wundern sichBlitzer auf der Zoobrücke außer Betrieb – Stadt erklärt warum

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Die meisten Blitzer an der Zoobrücke „streiken“.

von Chris Merting (mert)

  • Die Zoobrücke ist eine wichtige Verkehrsader, an einem Wochentag fahren dort rund 100.000 bis 110.000 Fahrzeuge über den Rhein.
  • Die Verluste an Knöllchen-Einnahmen für die Stadt kann man nur schätzen, doch es geht um Hunderttausende Euro.
  • Wenn Autofahrer nun aber meinen, die Zoobrücke zur Rennstrecke erklären zu können, irren sie gewaltig.

Köln – An der Zoobrücke reihen sich Blitzanlage an Blitzanlage. Doch von einem Blitzgewitter kann keine Rede sein, eher von Glühwürmchen. Denn die meisten der neun Messgeräte können gar nicht mehr messen. Viele Kisten sind bereits seit eineinhalb Jahren außer Betrieb!

Messschleifen beschädigt

„Die Anlagen auf der Zoobrücke sind aufgrund Sanierungsarbeiten an der Brücke sowie der Bauarbeiten am Grenztunnel außer Betrieb genommen worden“, bestätigt die Stadtverwaltung auf Anfrage. Das war im Sommer 2017, dann geschah das:

Durch die Sanierungsarbeiten der Fahrbahndecke wurden die dortigen Induktionsschleifen einiger Anlagen „zum Teil entfernt beziehungsweise so massiv beschädigt, so dass sie nicht weiter betrieben werden durften“, so die Stadt.

Stadt: Wir durften nicht

Warum hat die Verwaltung in all den Monaten keine neuen Schleifen einbauen lassen?

Deren Antwort lautet: „Die Piezomessschleifen dürfen aufgrund gesetzlicher Vorgabe der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) nur vom Hersteller der Blitzanlagen in die Fahrbahn eingebracht werden. Es war daher nicht möglich, die Messfühler bereits im Rahmen der Asphaltierung mit einzubringen.“

Hunderttausende Euro futsch

In all den Monaten danach hat es offensichtlich auch nicht geklappt.

Die Verluste an Knöllchen-Einnahmen für die Stadt kann man nur schätzen, doch es geht um Hunderttausende Euro. Allein der Blitzer am Auenweg hatte in einem Jahr 124.000 Überschreitungen registriert, die 200.130 Euro Bußgeld brachten.

Warnung an Raser

Wenn Autofahrer nun meinen, die Zoobrücke zur Rennstrecke erklären zu können, irren sie gewaltig, so Stadt-Sprecherin Inge Schürmann und betont: „Wir machen dort immer wieder mobile Geschwindigkeitsmessungen.“

Dann werden die Blitzer wieder scharf gemacht

Und: Einige Kisten sind scharf. Die Anlage in Höhe Lentstraße etwa ist eine hochmoderne Radaranlage, die keine Messschleifen benötigt. Zwei weitere Blitzer will die Stadt so aufrüsten.

Außerdem sollen andere Blitzer bald wieder scharf gestellt werden: Der Wiederaufbau der Anlage vor dem Grenztunnel in Fahrtrichtung City sowie die an der Bundesstraße 55 a in Höhe Waldecker Straße sei bereits beauftragt – Wiederinbetriebnahme in Kürze.

Die Beauftragung der Instandsetzung von weiteren drei Anlagen seien laut Stadt derzeit im Genehmigungsverfahren und eine Wiederinbetriebnahme für das Frühjahr 2019 geplant.

100.000 Autos pro Tag

Nur das Scharfstellen des Blitzers vor dem Grenztunnel in Fahrtrichtung Köln-Ost könne erst nach Fertigstellung des Tunnels erfolgen.

Die Zoobrücke ist eine wichtige Verkehrsader, an einem Wochentag fahren dort rund 100.000 bis 110.000 Fahrzeuge über den Rhein.

Und – darauf weist die Stadtverwaltung ausdrücklich hin – sei die Zoobrücke die „Heimstrecke“ der Polizeistreifen auf dem Weg zur Wache.