„Verstörende Szenen“Kinder werden betreut: Polizei stellt Täter in Kölner Kindergarten

Kinder spielen in einer Gruppe im Kindergarten.

In einem Kölner Kindergarten stellte die Polizei einen mutmaßlichen Straftäter. Der Vorfall soll nun aufgearbeitet werden. Das Symbolfoto wurde 2016 in Düsseldorf aufgenommen.

Köln. Mit solchen Szenen hat wohl niemand gerechnet: Wie die Kölner Polizei berichtet, wurde am Dienstagnachmittag (29. Juni) in einem Kölner Kindergarten ein mutmaßlicher Verbrecher festgenommen. Im Stadtteil Longerich hatte der Fall kurz zuvor seinen Lauf genommen.

Eigentlich sollte der 20-jährige Mann bereits gegen 12.50 Uhr an der Grethenstraße festgenommen werden. Im Hintergrund hatten Beamte der Polizei Köln wegen mehrerer Baustellendiebstähle ermittelt. Im Zentrum der Ermittlungen: der 20-Jährige. Er steht im Verdacht, mit den Taten im Zusammenhang zu stehen.

Köln: Mutmaßlicher Straftäter in Kindergarten festgenommen

Doch aus der Festnahme auf der Straße wurde nichts. Der Mann schaffte es, sich von den Polizisten zu entfernen und seiner Ergreifung aus dem Weg zu gehen. Dann kam der Kindergarten ins Spiel.

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Ein Polizist, der den Flüchtigen verfolgte, sah, wie dieser über eine Mauer auf das Gelände des Kindergartens sprang. Besonders gefährlich: Der Mann betrat einen Gruppenraum, in dem sich Kinder und Erzieherinnen befanden. Als er von dort in den Flur gelangte, wurde er von seinem Verfolger gestellt und überwältigt.

Kölner Kindergarten: keine verletzten Kinder oder Erzieherinnen

Glück im Unglück: Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wurden keines der Kinder und auch keine Erzieherin körperlich verletzt.

Dennoch ist der Fall für die Polizei damit nicht abgeschlossen. Kriminaldirektor Michael Esser, stellvertretender Leiter der Direktion Kriminalität, nimmt zu der Festnahme Stellung: „Ich bedauere sehr, dass Kinder und Erzieher diese verstörenden Szenen hautnah miterleben mussten. Die Polizei wird ihnen helfen, das Erlebte zu verarbeiten und richtig einzuordnen.”

In Kindergarten festgenommen: Wie geht es für 20-Jährigen weiter?

Am Mittwoch (30. Juni) zwischen 7 Uhr und 9 Uhr werde der Bezirksdienst der zuständigen Polizeiinspektion für Fragen der Eltern zur Verfügung stehen. „Ich habe auch veranlasst, dass der Opferschutz der Polizei sich um die Kinder weiter kümmert”, so Esser.

Ich habe veranlasst, dass der Opferschutz der Polizei sich um die Kinder weiter kümmert.”
Michael Esser, stellvertretender Leiter der Direktion Kriminalität

Wie es für den Tatverdächtigen weitergeht, werden die weiteren Ermittlungen zeigen. Vor seiner „Verfolgungsjagd” mit der Polizei war er mit mutmaßlicher Diebesbeute zu einem fingierten Treffen erschienen. Dabei wollte die Polizei zugreifen. Das tat sie verspätet zwar auch, doch ganz anders als erwartet. (tw)