Eklat mit FolgenKölner Polizei verabschiedet Kollegen – und vergisst alle Regeln

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17 Motorräder und weitere Fahrzeuge waren an der Aktion beteiligt. Uwe Jacob hatte deswegen interne Ermittlungen beauftragt. Unser Symbolfoto wurde 2015 in Kiel aufgenommen.

von Thomas Werner (tw)

Köln/Euskirchen – Diese Aktion ist mal komplett in die Hose gegangen. Und könnte im Nachgang zu Konsequenzen führen. Am Mittwochnachmittag (20. Januar) hat der Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob interne Ermittlungen beauftragt. Die Aktion steht im Zusammenhang mit der Pensionierung eines langjährigen Mitarbeiters der Polizei Köln.

  • Interne Ermittlungen bei der Kölner Polizei durch Uwe Jacob beauftragt
  • Beamte hatten bei Pensionierung eines Kollegen gegen wichtige Regeln verstoßen
  • Die Aktion könnte Konsequenzen nach sich ziehen

Was war genau passiert? Konkret geht es um eine Aktion vom Mittwoch: Wie die Polizei am Donnerstag (21. Januar) selbst mitteilte, waren Mitarbeiter aus Köln am Vormittag zur Verabschiedung eines Kollegen mit 17 Polizeimotorrädern, einem Sonderfahrzeug der Kölner Spezialeinheiten sowie einem Wasserwerfer unter Inanspruchnahme von Sonder- und Wegerechten von Brühl in den Kreis Euskirchen gefahren.

Kölner Polizei: Unerlaubte Kolonnenfahrt mit Martinshorn und Blaulicht 

Die Kolonnenfahrt mit Blaulicht und eingeschaltetem Martinshorn war allerdings nicht genehmigt und offenbar auch nicht bekannt. Das änderte sich, als sich die Leiterin einer Kindertagesstätte bei der Polizei in Euskirchen meldete und nachfragte, was es mit dem lautstarken Aufgebot der Polizei auf sich habe.

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Die Aktion könnte nun Konsequenzen haben. Polizeipräsident Uwe Jacob hat noch am Mittwochabend das Innenministerium informiert und nach erster Klärung des Sachverhaltes den Auftrag zur Einleitung dienst- und strafrechtlicher Ermittlungen gegen die Planer und Teilnehmer beauftragt. Unter anderem , soll es um die missbräuchliche Nutzung dienstlicher Fahrzeuge gehen.

Polizei Köln: Präsident Uwe Jacob entschuldigt sich für Aktion der Beamten

Jacob hat sich wie folgt zu der Aktion geäußert: „Ich habe Verständnis dafür, dass beliebte Mitarbeiter nach über 40 Dienstjahren würdevoll verabschiedet werden.” 

Dass daraus eine solche Aktion erwächst, sei aber nicht hinnehmbar: „Derartige Aktionen können jedoch Konsequenzen für jeden Einzelnen, aber auch für die Behörde haben. Ich habe mich persönlich bei Landrat Ramers für die Aktion Kölner Polizisten in seinem Zuständigkeitsbereich entschuldigt”, so Jacob weiter.

Im Rahmen eines Besuchs bei der Kita-Leitung habe man sich ebenfalls entschuldigt und offen gelegt, wie es zu dieser Aktion kommen konnte.

Die Ermittlungen dürften mindestens 20 Beamte betreffen. Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung habe es bei dem Abschied nach ersten Erkenntnissen nicht gegeben. (tw)