Köln/Wien – Was für ein Schock in der österreichischen Hauptstadt Wien: Dort hatte eine Galerie ein Werk des Kölner Künstlers Gerhard Richter (88) als gestohlen gemeldet. Das Bundeskriminalamt des deutschen Nachbarlandes hatte den Kunstdruck mit dem Titel „Übersicht“ von Richter am Montag (3. August 2020) zur Fahndung ausgeschrieben. Wie sich herausstellte, ein großer Irrtum.

Das Werk „Übersicht“ sollte mit 21 weiteren Kunstwerken aus Niederösterreich in eine Galerie in Wien transportiert werden. Doch dort ist es nie angekommen. Die anderen Werke aber schon. Also schlug die Galerie Alarm und informierte die Landespolizei Wien. Die übergeordnete Behörde, das BKA, startete eine Fahndung.

Dann am Dienstag (4. August 2020) erklärte ein Sprecher der Landespolizei Wien auf EXPRESS-Anfrage: „Es handelt sich um einen Irrtum. Das Werk, das zur Fahndung ausgeschrieben worden war, ist nie verschwunden. Unsere Ermittlungen haben ergeben, dass es vor dem Transport einfach nicht eingepackt worden war. Eine Frau meldete sich bei uns und sagte, dass der Druck noch dort hängt, wo er eigentlich weggebracht werden sollte.“

Laut des Wiener Polizeisprechers handelt es sich um einen Fehler der beauftragten Spedition.

Als gestohlen gemeldetes Werk von Gerhard Richter ist „mittleren vierstelligen Betrag“ wert

Bei dem Werk, das in Wien für Aufruhr sorgte, handelt es sich um den Offsetdruck „Übersicht“, den Gerhard Richter 1998 geschaffen hatte. Es zeigt die Lebenszeiten bedeutender Künstler von 1350 bis heute als Balkendiagramm. Laut Polizei Wien hat das Werk einen mittleren vierstelligen Wert.

Gemälde von Gerhard Richter für 2,625 Millionen Euro versteigert

In Köln war das Werk des 1932 in Dres­den ge­borenen und seit 1983 in Köln lebenden Künstlers zuletzt im Museum Ludwig anlässlich seines 85. Geburtstags gezeigt worden. Mitte Juli 2020 wurde das Gemälde mit dem Titel „Christiane und Kerstin“ von Gerhard Richter für 2,625 Millionen Euro versteigert. Gerhard Richter gilt als der teuerste noch lebende Künstler weltweit.