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Polizei greift durchKöln: Baum-Aktion im Park immer doller – Aktivisten abgeseilt

VolksgartenKoeln2

Viele Befürworter der Aktion, aber auch Schaulustige sind vor Ort.

von Markus Krücken (krue)

Köln – Nach der Aufregung am Sonntag (22. November) im Kölner Volksgarten ging der Fall am Montagmittag (23. November) in die nächste Runde.

Unweit des „Hellers Biergarten” hatten einige Aktivisten einen Baum in dem Kölner Park besetzt, der Fall hatte bereits am Sonntag für einen stundenlangen Einsatz der Polizei gesorgt.

Am Montag nun der nächste Aufmarsch der Polizei: Mit einem Kran rückten die Beamten im Park an. Damit sollten die Aktivisten aus dem Baum geholt und die Aktion beendet werden.

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Um 14.20 Uhr war dann die angeforderte Klettereinheit auch eingetroffen. Und der Kran ging unter den „Du bist nicht allein”-Protestsprechchören der Aktivisten nach oben. Gegen 14.45 Uhr waren alle Demonstranten wieder am Boden.

Die Klimaschützer sehen sich im Recht: „Es kann nicht sein, dass wir festgenommen werden, wenn wir für das Klima protestieren”, sagt einer. Und ergänzte: „Es gab Solidaritätsbekundungen aus ganz Deutschland. Die Botschaft ist auch im Dannenröder Forst angekommen.”

So lief die Aktion am Sonntag ab:

Mit einem Schild, auf dem das Wort „Wald” stand und das Wort „Asphalt” durchgestrichen war, sorgten die Aktivisten nicht nur für neugierige Blicke zahlreicher Passanten, sondern auch für reichlich Polizei-Arbeit. 

Aktion in Volksgarten in Köln: Aktivisten besetzen Baum im Park

Nach einem Hinweis wurde die Kölner Polizei gegen 10.30 Uhr am Sonntagmorgen in den Volksgarten gerufen, weil Personen mit Kletterausrüstung dort Banner aufgehängt hatten.

Auf Facebook bekannte sich die Gruppe „Fridays for Future Köln” zu der Aktion und schrieb über die Beweggründe: „Im Dannenröder Forst wird nach wie vor geräumt und gerodet. Wir finden: Es kann nicht sein, dass für den Bau einer Autobahn ein alter Wald gerodet wird und Aktivist*Innen vor Ort zum Teil krasse Polizeigewalt erleben müssen.”

Im Zentrum des Protest steht der geplante Ausbau der A49 in Mittelhessen, für den zeitnah auch Baumfällungen im Dannenröder Forst bei Homberg/Ohm (Vogelsbergkreis) anstehen. Aktivisten verschiedener Klima-Initiativen haben sich solidarisch mit dem Protest vor Ort gezeigt.

Aktivisten in Köln zeigen Solidarität mit A49-Protesten

„Mit unserem Baumhaus möchten wir unsere Solidarität mit der Besetzung im Danni zeigen. Kommt gerne vorbei und zeigt euch ebenfalls solidarisch”, hieß es auf Facebook weiter. Stattdessen sorgte die Aktion aber auch für Kritik.

„Ganz toll. Für Bäume protestieren und andere Bäume dafür kaputt machen”, schrieb ein User unter den Post, der zum Beispiel auch in der Gruppe „Meine Südstadt” geteilt wurde.

Kölner Volksgarten: Polizei mit Aufgebot vor Ort

Vor Ort versuchte die Polizei, die Menschentrauben aufzulösen, viele Menschen waren aber sehr neugierig. Etliche Personalien wurden aufgenommen. Auch mehrere Anzeigen wurden geschrieben. Am Montag (23.11.) soll die genaue Anzahl der Anzeigen von der Polizei veröffentlicht werden.

Manche Passanten suchten mittags das Gespräch mit den Aktivisten.

„Es ist eine Solidarisierungsaktion gegen den Autobahnbau", so ein junger Mann auf der Mahnwache vor dem Baum auf Nachfrage. „Ich habe allein schon zwei Anzeigen erhalten", sagte eine Mitstreiterin.

Kölner Volksgarten: Aktivisten wollen nicht weichen 

Ein Polizist forderte die Schaulustigen auf: „Wer hier bleibt und zu dieser Versammlung gehört, hat seine Personalien anzugeben."

Die Aktivisten waren aber zunächst trotz eines großen Polizei-Aufgebots nicht davon zu überzeugen, den Baum zu verlassen. Die Aktion zog sich bis in den späten Nachmittag hinein. 

Kölner Polizei beendet Einsatz am späten Nachmittag

Ein Sprecher sagte gegen 16.30 Uhr auf EXPRESS-Nachfrage: „Der Haupteinsatz ist abgeschlossen. Wir werden die jungen Leute da nicht aus dem Baum schneiden. Sie können da theoretisch nächtigen.“

Kölner Polizei nimmt Demonstrant (14) mit zur Wache

Um 17.50 Uhr meldet sich die Polizei in einer Mitteilung zu den Ereignissen erneut zu Wort. Man habe mittags die nicht angemeldete Versammlung aufgelöst und mehrere Versammlungsteilnehmer aufgefordert, den Baum zu verlassen.

Die Kölner Polizei habe einen 14-Jährigen mit zur Polizeiwache genommen und dort seinen Eltern übergeben. Die Beamten stellten vor Ort außerdem die Personalien des Demo-Initiators (17) fest und „leiteten ein Verfahren wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ein.“