Phantasialand BrühlFrau erhebt nach Verletzung schwere Vorwürfe gegen Park

Phantasialand Taron

Besucher des Phantasialands in Brühl mit Maske auf der Highspeed-Achterbahn „Taron”. Das Foto wurde am 29. Mai aufgenommen.

von Thomas Werner (tw)

Köln – Es sollte ein entspannter Trip ins Rheinland werden. Ein Tag im Phantasialand, dann ein weiterer Tag Zeit, um in aller Ruhe Köln zu erkunden. So hatte sich Stephanie Westphal (40) aus Neumünster gedacht. Doch der Plan endete im Desaster.

Das war vor rund sieben Wochen. Und mittlerweile ist Westphal mächtig sauer – auf den Freizeitpark, den sie eigentlich so liebt.

Phantasialand Brühl: Frau verletzt sich im Park und ist jetzt sauer

Rückblick, 4. Juni 2020: Die 40-Jährige ist die 500 Kilometer aus ihrer Heimat Neumünster nach Brühl gereist, dort in ein Hotel eingecheckt und verbringt den ersten Tag ihrer Reise im Freizeitpark.

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Gegen 14 Uhr führt sie ihr Weg in die „Geister Rikscha”. Am Einstieg der 1981 eröffneten Geisterbahn ist es meist dunkel, so auch an diesem Tag. „Ich konnte nicht sehen, dass es dort sehr nass und rutschig war. Plötzlich bin ich weggerutscht und mit meinem linken Fuß böse umgeknickt”, erzählt sie im EXPRESS-Gespräch.

Unfall am Einstieg zur „Geister Rikscha” im Phantasialand Brühl

Ihr Vorwurf: Am Einstieg sei für die Sicherheit der Gäste nicht alles getan worden. Ein Hinweisschild wegen der Rutsch-Gefahr habe es nicht gegeben. Eine Version, der das Phantasialand widerspricht: „Ein Schild war aufgestellt”, sagt Sprecherin Christina Herrmann.

„Lust auf Freizeitparks vergangen” – Gäste üben Corona-Kritik am Phantasialand in Brühl

Westphal wird von Ort von Sanitätern betreut. Wie sich später herausstellt, hat sie einen Bänderriss im linken Knöchel erlitten; sechs Wochen muss sie mit Schiene am Fuß und an Krücken gehen. Sechs Stunden verbringt sie im Krankenhaus, kommt erst spät am Abend mit dem Taxi wieder ins Hotel. Noch heute klagt sie über Schmerzen im Knie.

Unfall im Phantasialand in Brühl: Stephanie Westphal bricht Rheinland-Reise ab

Ihre Reise: abgebrochen. „Ich wollte mir am 5. Juni noch Köln anschauen, aber was sollte ich so noch da? Ich konnte mich ja kaum bewegen.” Der Preis für ein neues Bahnticket kommt auf die Schmerzen noch oben drauf.

Nach dem Gespräch mit einem Mitarbeiter aus dem Gäste-Service des Brühler Parks wendet sich Westphal bereits am 5. Juni erneut per Mail an das Phantasialand und bittet um Übernahme der entstandenen Kosten. Am Telefon wird sie vertröstet, immer wieder. Auch Mails sollen unbeantwortet geblieben sein. „Ich fühle mich mittlerweile etwas verarscht”, sagt Westphal.

Phantasialand: Fall liegt bei Versicherung, doch Klärung dauert

EXPRESS fragte wegen des Falls im Phantasialand nach. Dort wurde der Fall nach eigener Aussage bereits am 8. Juni bearbeitet. Was den Ablauf bremst, ist nach Darstellung des Parks „der offizielle Weg”, den der Vorgang gehen müsse.

Als Corona-Ausgleich – Phantasialand in Brühl trifft einmalige Entscheidung und die Fans feiern

„Der Vorfall fällt unter die Haftpflicht-Versicherung des Parks. Dort wurde der Vorgang hingeleitet, wird aber offenbar noch geprüft. Auch wir müssen warten”, sagt Sprecherin Christina Herrmann. „Wir sind also frühzeitig aktiv geworden. Der Fall wird aber von uns jetzt noch einmal geprüft und um schnelle Klärung gebeten. Unsere Gäste sowie deren Gesundheit und Glück liegen uns sehr am Herzen. Die Dame soll nicht das Gefühl haben, es werde nichts für sie getan.”

Wie es in dem Fall weitergeht, dürfte auch Auswirkungen auf Westphals weiteres Vorgehen haben. Mit ihrem Anwalt habe sie die Möglichkeiten einer Klage erörtert, sagt sie dem EXPRESS. „Eigentlich liebe ich das Phantasialand. Aber über dieses Verhalten bin ich sehr enttäuscht.” Ihr geplanter nächster Trip zum Freizeitpark im August ist erst einmal auf Eis gelegt.