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VerleumdungAnwalt wittert großen Skandal in der JVA Köln, aber etwas stimmt nicht

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Der Angeklagte mit Verteidiger Michael M. Lang im Kölner Landgericht.

Köln – Im Verfahren um einen Mediziner, der als Kinderschänder verleumdet wurde, witterte Verteidiger Michael M. Lang am Freitag im Landgericht einen Vorgang in der JVA Köln, den er als „skandalös“ bezeichnete. Eine Sozialarbeiterin habe Kenntnisse von vertraulichen Akten gehabt,  die „auf irgendeinem Weg“ in der Anstalt kursiert seien. Doch der Anwalt des Angeklagten hatte sich offenbar verrannt. 

Anwalt erhebt Vorwürfe gegen JVA Ossendorf

Lang warf der JVA-Mitarbeiterin vor, Kenntnisse über seinen Mandanten gehabt zu haben, die für sie keine Relevanz gehabt hätten. So habe sie eine Unterhaltung über ein Bankkonto und das Mietverhältnis  möglicherweise dazu nutzen können, das Gespräch auf das Strafverfahren zu lenken.

„Ich mache so lange weiter, bis er hängt“, soll der Angeklagte über sein Opfer gesagt haben – was ihm ein milderes Urteil in der Berufungsinstanz verbauen könnte. Laut Verteidiger Lang habe die Sozialarbeiterin der JVA Ossendorf davon gesprochen, die Anklage und auch das Urteil aus der ersten Instanz – hier ergingen drei Jahre Haft – in der Gefangenenpersonalakte gesehen zu haben.

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Gefängnisakte enthielt die Anklageschrift

Doch diese Aktenbestandteile befänden sich gar nicht darin, daher widersprach Lang der Verwertung der Aussage der JVA-Mitarbeiterin und sagte vorwurfsvoll, eine Umgehung des Schweigerechts seines Mandanten stehe hier im Raum.

Doch der Antrag des Anwalts basierte offensichtlich auf einem Missverständnis. Denn zumindest die Anklageschrift mit allen tatrelevanten Details befindet sich eben doch in der JVA-Akte, die Sozialarbeiterin durfte somit auch offiziell Kenntnis von den Vorwürfen haben. Die Geschäftsstelle des Gerichts habe offenbar nur die halbe Akte gescannt und zur Verfügung gestellt, wofür sich die Richterin entschuldigte. Der Antrag von Verteidiger Lang dürfte somit wohl ins Leere laufen.

Kölner Mediziner als Kinderschänder verleumdet

Im Zeugenstand berichtete der Mediziner danach, wie sehr ihn das Verfahren belaste. Er sei verhaftet worden, nur weil jemand unter seinem Namen eine Selbstanzeige gefertigt hatte. Er habe gerade sein neues Haus im Kölner Umland bezogen, alle Nachbarn hätten es mitbekommen.

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„Das war natürlich ein Schauspiel“, sagte das Opfer. Er rechne es einem Kommissar aber hoch an, noch einmal vor Ort erschienen zu sein, um den Nachbarn den Sachverhalt und die Unschuld des Arztes zu erklären.

Täter hinterließ Spuren im Internet-Café

Im Internet-Café hatte der 37-jährige Angeklagte die Anzeige verfasst und Twitter-Nachrichten verbreitet, der Arzt hätte sich im Aufwachraum nach OPs an Kindern vergangen. Auch schmierte er Vorwürfe im ehemaligen Wohnumfeld an Wände. Über die IP-Adresse konnten die Ermittler Videos sichern und den Täter identifizieren. Erklären kann sich das Opfer die Vorfälle nicht, die ganze Familie kenne den Angeklagten nicht. Der Prozess wird fortgesetzt.