Passanten in Köln rätselnWas machen die Kletterer auf der Domspitze?

von Oliver Meyer (mey)

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SEK-Beamte kletterten auf die Domspitze. Es war Teil einer Übung bei den Vergleichswettkämpfen.

Köln – Sie sind da, wenn es kritisch wird. Anschläge, Rockerkriminalität, Mafia oder die Festnahme von bewaffneten Straftätern – die Männer von den Spezialeinsatzkommandos (SEK). Mit Sturmhauben, Kampfanzügen, Maschinenpistolen und Ramme sind sie nur kurz zu sehen, wenn sie zugreifen.

Genauso schnell, wie sie da sind, sind sie auch wieder verschwunden. Zehn dieser SEK-Einheiten messen sich derzeit in Köln. Mittwochfrüh kletterten die nervenstarken Kerle auf den Kölner Dom. Nach ganz oben, auf die Spitze! 

Touristen wunderten sich über Männer auf dem Dom 

Da guckten viele Touristen in den Himmel, als in 157 Meter Höhe die Männer an einer Leiter bis zur Domspitze aufstiegen. Dieser „Dombesuch“ war ein Teil einer Übungsreihe, die die harten Männer zu bewältigen haben.

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„Wir haben keine Hinweise darauf, dass der Dom Ziel von Terroristen sein könnte. Aber es ist natürlich eine gute Übung für einen möglichen Ernstfall“, erklärte Frank Stötzel, Leiter der Kölner Spezialeinheiten.

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Die Einsatzkräfte der Spezialeinheiten kletterten bis auf die Domspitze.

Kölner SEK richtet Vergleichswettkämpfe aus 

Hintergrund der Aktion: Die „Meisterschaft“ der Elite-Beamten.

Der NRW-Innenminister hatte die Kölner Spezialeinheiten vor zwei Jahren mit der Ausrichtung der Vergleichswettkämpfe beauftragt.

Rund 150 Beamte von SEK, MEK und Verhandlungsgruppe planten seitdem die alle zwei Jahre stattfindenden Wettkämpfe. „Coloniade 2018“ lautete diesmal der Titel.

SEK-Teams sogar aus dem Ausland dabei

Inhalt der Übungen: Körperlich und geistig extrem fordernde Aufgaben. 10 Teams mit jeweils 6 Teilnehmern (plus 2 Betreuer) aus Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf, Essen, München, Münster, Rheinland-Pfalz, Rotterdam, Zürich und des Zollkriminalamtes gingen an den Start. 

15 Kilometer durch Wald und See 

Und der hatte es am ersten Wettkampftag in sich. Denn die „Sekis“ marschierten 15 Kilometer durch ein Waldgelände in Wißkirchen – allerdings mussten sie dabei einen Kollegen auf einer Trage durchs Gelände transportieren.

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Auf dem Militärgelände in Wißkirchen ging es für die Einsatzkräfte 15 Kilometer durch Wasser und Wald.

Schwerstarbeit bei der Hitze. Als Abschluss ging es zu Fuß durch einen kleinen See – ohne, dass ihr Kollege in der Trage nass werden durfte. Unter den Augen strenger Wettkampfrichter wurden die Teams beobachtet. 

Das sind die Ziele der Veranstaltung 

Frank Stötzel erklärt das Ziel der Veranstaltung: „Es geht um einen Erkenntnisgewinn, die taktische Verbesserung, den Erfahrungsaustausch, die Zusammenarbeit bei Terrorbekämpfung an exponierten Örtlichkeiten und die Vertiefung der Kooperation der verschiedenen Spezialeinsatzkommandos.“ 

Am Freitag steht der neue Sieger fest 

Vor zwei Jahren gewann das SEK-München. Am Freitag wird dann feststehen, welche Einheit sich den Titel diesmal geholt hat. 

(exfo)