Ohrenbetäubender KnallSchock in Kölner Bäckerei nach heftiger Explosion

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Engelbert Schlechtrimen und sein Kollege Jürgen Hommer am neuen Backofen. Der alte war explodiert. 

Köln  – Explosion in der Backstube der Bäckerei Schlechtrimen! Ein ohrenbetäubender Knall, dann schlugen Flammen aus dem Stikken-Backofen. 

Der  Ofen, in dem vornehmlich alle Sorten von Brötchen, Weckchen und Croissants und auch die Weihnachtsgebäck wie Zimtsterne oder der Spekulatius gebacken werden, musste auf der Stelle stillgelegt werden.

Köln: Wasserdampf und Abgase waberten durch die Backstube

Die Explosion, wohl zurückzuführen auf einen Defekt des Wärmetauschers im Herzen des Ofens riss ein Rohr aus der Wand. Brenn- und Backkammer wurden beschädigt,  Wasserdampf und Abgase waberten durch die Backstube.

Engelbert Schlechtrimen, vielfach ausgezeichneter Bäcker aus Kalk, schüttelt den Kopf: „Der Schreck war groß. Aber zum Glück ist niemand zu Schaden gekommen.“ Der Sachschaden allerdings ist beträchtlich.

Brötchen und Gebäck mussten im Etagenofen gebacken werden

„Danach mussten wir erst mal Brötchen und Co. im Etagenofen backen“, sagt Schlechtrimen. Was zur Folge hatte, dass sein Bäcker Jürgen Hommer täglich ein paar Stunden mehr in der Backstube verbrachte. Und: „Das Backwerk sah trotz gleicher Rezeptur auch etwas anders aus, fühlte sich auch anders an“, erklärt Schlechtrimen. „Das mussten wir unseren Kunden natürlich erklären.“

Der neue Ofen ist eingebaut und arbeitet ökonomischer

Ein neuer Backofen wurde bestellt. Ein paar Nachjustierungen und der Nachlieferung fehlender Teile später, ist der neue Ofen nun endlich in Betrieb. „Ich bin sehr zufrieden“, sagt Schlechtrimen. „Er ist ökonomischer und liefert erfreulich gute Backergebnisse.“

Für alle Rezepturen wurden Backprogramme entwickelt

Das wichtigste für den Mann, der nach eigenen Rezepturen backt und sich das gesündere „Slow Backing“ auf die Fahne geschrieben hat: „Alle von uns entwickelten Rezepturen und die  daraus entwickelten Backprogramme ließen sich in den neuen Ofen integrieren.“

500 frische Brötchen werden in einem Rutsch gebacken 

Nun können in einem Schwung 500 Brötchen auf einmal gebacken werden. „Hört sich viel an“, sagt Schlechtrimen lachend. „Aber im alten Ofen waren es sogar noch 88 mehr.“ „Wir backen ja in Lagen. Im neuen Ofen sind 18, auf jede passen 28 Stück. Im alten hatten wir sogar 21 Lagen.“

Neuer Backofen kostete den Bäcker rund 40.000 Euro

Für den neuen Ofen wurden mit neuen Blechen und Wagen, auf denen die lagen in den Ofen geschoben werden, rund 40.000 Euro fällig. „Viel Geld“, sagt Schlechtrimen. „Aber zum Glück hatte ich eine Neuwertversicherung abgeschlossen." Jetzt muss die Versicherung nur noch zahlen...

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