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EXPRESS-Interview mit OB RekerEhemann Perry holt sie auf den Boden zurück

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Oberbürgermeisterin Henriette Reker ist mit dem australischen Golfprofi Perry Somers verheiratet. „Er holt mich auf den Boden zurück“, sagt sie.

Köln – Seit knapp neun Monaten ist Henriette Reker (59, parteilos) Oberbürgermeisterin der Stadt Köln. Jetzt zieht sie eine erste Bilanz, schwört die Stadt aufs Sparen ein und blickt zurück auf den Prozess.

EXPRESS: Wie sieht Ihre Bilanz nach den ersten acht Monaten als Oberbürgermeisterin aus? Henriette Reker: Beim Thema Sicherheit haben wir große Schritte nach vorn gemacht:

Es gibt  mehr Polizei und mehr Mitarbeiter des städtischen Ordnungsdienstes auf den Straßen. Polizeipräsident Jürgen Mathies ist ja sehr bescheiden, aber er hat bereits eine Menge geleistet.

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Ich habe eine Wohnungsbauleitstelle eingerichtet, einen Flüchtlingskoordinator ernannt. Mit Dr. Heinz haben wir einen erfahrenen Fachmann für die Verwaltungsreform geholt. Wir haben die „Stadtgespräche“ für mehr Bürgerbeteiligung eingeführt.

Ein neuer Sozialdezernent fängt bald an, ein Verkehrsdezernent wird gewählt, wir haben einen Doppelhaushalt für 2016 und 2017 verabschiedet.

Dieser Doppelhaushalt wird von der SPD heftig kritisiert. Er trete zu spät in Kraft, es gebe keine Planungssicherheit… Wir hatten von 2009 bis 2015 einen Oberbürgermeister der SPD. Die Haushalte sind nie früh verabschiedet worden, der für 2015 ist erst im November 2015 in Kraft getreten. Ich wollte endlich vor die Lage kommen, nicht weiter hinterherlaufen. Wenn Ende des Jahres der Haushalt genehmigt wird, gilt das auch für 2017. Und wir werden nach der Sommerpause 2016 mit der Arbeit am Haushalt 2018 beginnen.

Und der soll tatsächlich bereits im Jahr 2017 verabschiedet werden? Natürlich. Und da bin ich sehr gespannt, denn dann müssen viele Leute Farbe bekennen, was wir uns noch leisten wollen und was nicht! Wir müssen vom Defizit runter, sonst ist das Vermögen irgendwann aufgebraucht.

Das sagt die Oberbürgermeisterin über den Prozess gegen Attentäter Frank S.

Gestatten Sie eine Frage zum dem Prozess gegen Attentäter Frank S.? Bitte. Was sagen Sie dazu, dass er beim Bundesgerichtshof  in Revision geht? Ich hätte mir das Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf als Schlusspunkt gewünscht. Auf das Strafmaß kommt es mir im Übrigen nicht an. Aber dass das OLG das Mordmerkmal „niedrige Beweggründe“ nicht anerkannt hat, kann ich nicht verstehen. Was soll eine Tat aus rechter Gesinnung denn sonst sein? Haben Sie noch Alpträume von Ihrer eigenen Hinrichtung? Ich habe gelernt, dass es keine Alpträume, sondern „Bewältigungsträume“ sind. Das ist offenbar ganz normal. Und sie werden seltener.

Sie hatten einiges zu überstehen: Das Attentat und den dazugehörigen Prozess, die Silvesternacht und den Untersuchungsausschuss… Ich habe mir das ja nicht ausgesucht, sondern ich musste damit umgehen. Sie fordern von Ihren Mitarbeitern, zu Fehlern zu stehen. Ihr Umgang mit der Silvesternacht hat zu Kritik geführt, weil sie auf Seiten der Stadtverwaltung keine Fehler sehen. Ist das nicht ein Widerspruch? Nein. Ich habe im Untersuchungsausschuss auf Nachfragen erklärt, dass ich auf Seiten der Stadtverwaltung keine Fehler erkennen kann, die diesen kriminellen Mob möglich gemacht haben. Kriminalitätsbekämpfung ist Sache der Polizei. Und es war doch die  Polizei selbst, die  nach der Silvesternacht mitgeteilt hat, es habe „keine besonderen Vorkommnisse“ gegeben. Das Bundeskriminalamt hat mitgeteilt, dass man praktisch keine Chance mehr sieht, mehr Taten aufzuklären. Das halte ich für falsch. Ich erwarte, dass jede Straftat aufgeklärt wird. Es muss ermittelt werden, so lange noch Hinweise aufzuarbeiten sind. Letzte Frage, persönlich: Schimpft Ihr Mann Perry manchmal mit Ihnen, dass er Sie jetzt noch seltener sieht? Das nicht. Aber er ermahnt mich, ich solle ihm keine Aufträge erteilen. Er holt mich auf den Boden zurück. Allerletzte Frage: Wo machen Sie Urlaub? In Süddeutschland.