Obdachloser angezündet: Brutale Details vor Gericht – Kölner Pärchen droht lange Haft

Köln – Er mit blütenweißem Hemd, sie mit geflochtenem Haar. Sven K. (37) und seine Freundin Daniela (31) wollen in Saal 27 des Kölner Landgerichts einen seriösen Eindruck vor dem Richter machen, sie wirken eingeschüchtert.

Den Obdachlosen wird ein brutales Verbrechen vorgeworfen. Nach einem Saufgelage sollen sie den Kölner Sebastian S. (29) totgetreten und angezündet haben.

Tat schockierte Köln

Es war eine Tat, die im November vergangenen Jahres ganz Köln schockiert hat. Ein Obdachloser, angezündet in einem Tunnel an der Hohenzollernbrücke.

Die Polizei ermittelte in alle Richtungen, bis sie schließlich auf die Spur des nun wegen Totschlags angeklagten Pärchens kam.

Die Hintergründe offenbarte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer am Dienstag beim Prozessauftakt. Demnach hatten die Beschuldigten und das spätere Opfer am Frankenplatz in der City zunächst zusammen Alkohol getrunken.

Als Sven K. Nachschub holte, soll es zwischen den Verbliebenen zu einem Vorfall gekommen sein.

Versuchte Vergewaltigung?

Demnach soll Sebastian S. in einem Zelt über Daniela K. hergefallen sein. Bei seiner Rückkehr soll Sven K. beobachtet haben, wie S. bereits auf der Frau lag.

„Um eine sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung zu verhindern, zog er den S. von der Frau“, so der Oberstaatsanwalt. Daraus entwickelte sich eine Prügelei.

Im Verlauf des Streits soll das Pärchen dann gemeinsam auf Sebastian S. eingetreten haben, als der schon regungslos auf dem Boden lag – auf den Kopf und gegen die Brust.

Leiche angezündet

Eine Hirnschwellung, gebrochene Rippen und ein Bauchtrauma führten zum Tod des Obdachlosen. Um Spuren zu verwischen, soll Daniela K. den Leichnam mit Desinfektionsmittel übergossen und Sven K. diesen angezündet haben.

Beim nächsten Verhandlungstag am Donnerstag sollen die Angeklagten aussagen. Ein Urteil ist für Mitte Juni geplant. Den Angeklagten drohen bis zu 15 Jahren Gefängnis.