Neues KVB-Netz?Kölner Student verändert Linienplan – in einer Station gibt's ihn

Neuer Inhalt (6)

Benedikt Schmitz (31) hat ein neues Design des Liniennetzplans für die KVB entworfen. Am Kölner Ebertplatz wird der Entwurf ausgestellt.

Köln – Unwissenden Passanten könnte das große Plakat in der U-Bahn-Station am Kölner Ebertplatz wie eine Neuerung der KVB vorkommen. Zu sehen ist dort ein neues Design des Liniennetzplans. Entworfen wurde es vom Kölner Studenten Benedikt Schmitz (31).

  • Kölner Student entwirft neuen KVB-Liniennetzplan
  • Kölner können den Plan in einer KVB-Umfrage bewerten
  • Der Plan hängt bereits am Ebertplatz

Dass sein Bachelor-Projekt tatsächlich so viel Aufmerksamkeit bekommen würde, hätte er wohl nicht gedacht. Doch vielleicht könnte jetzt noch viel mehr daraus werden.

Kölner Student designt neuen KVB-Liniennetzplan

Für seine Abschlussarbeit an der Köln International School of Design der TH Köln entwarf Benedikt 2018 Vorschläge zur Erneuerung des Designs der Liniennetzpläne der KVB.

Alles zum Thema Leichtathletik

Im selben Jahr wurde er sogar für den Kölner Design Preis nominiert. Jetzt hängt sein Entwurf im Rahmen der Aktion „Unser Ebertplatz” in der U-Bahn-Station.

Natürlich sei die KVB von der Ausstellung informiert worden, erklärt Benedikt. Bereits im Vorfeld hatte er seine Idee auch dort vorgestellt. Dadurch wurde die KVB auf ihn aufmerksam und startete prompt eine Umfrage zu Marktforschungszwecken.

Neuer Plan am Kölner Ebertplatz ausgestellt

Dort können die Kölner das aktuelle Design des Liniennetzplans mit Benedikts Entwurf vergleichen und angeben, welche Gestaltungselemente am übersichtlichsten sind.

„Der aktuelle Plan entspricht den Standarddarstellung nach einem Londoner Entwurf aus den 1940er Jahren”, erklärt Benedikt. Das ergebe in Köln jedoch wenig Sinn.

„Je weniger Informationen ein Plan enthält, desto einfacher ist er zu verstehen. Jede Abbiegung oder Kurve der Linien auf dem Netzplan ist dabei eine Information.” Benedikts Plan stellt offensichtlich die Kölner Ringe dar und enthält daher nur wenige Abbiegungen. „Mein Plan gibt die Geographie der Stadt realer wieder”, so Benedikt. Trotzdem leisten die bisherigen Designer ebenfalls sehr gute Arbeit, betont er.

Dass die KVB so interessiert auf sein Projekt eingeht, freue ihn sehr. „Es wäre eine große Ehre, das Stadtbild mitgestalten zu können”, freut sich der Kölner.

KVB befragt Kunden nach Meinung über Liniennetzplan

Ganz so einfach ist es aber dann doch nicht. „Wir planen derzeit nicht, unseren Liniennetzplan zu verändern”, erklärt Matthias Pesch, Sprecher der KVB.

„Mit dem Aushang am Ebertplatz unterstützen wir die künstlerische Arbeit und nutzen sie gleichzeitig, um unsere Kunden nach ihrer Meinung über Verständlichkeit und Lesbarkeit des Liniennetzplans im Allgemeinen zu befragen.” Jetzt alles zu verändern wäre ein immenser logistischer und finanzieller Aufwand.

Da in Benedikts Plan weder die S-Bahnlinien noch der VRS-Plan eingebettet sind, ließe er sich so nicht verwenden, gibt Pesch zu bedenken.

Dennoch sehe die KVB die Idee als Instrument, um an der Kundenfreundlichkeit des Liniennetzplans zu arbeiten.