Name ist ProgrammBeliebtes Kölner Café gekündigt – Besitzer läuft die Zeit davon

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Das „Café Glück” im Unglück. Bereits am 18. Juli muss Besitzer Michael Hamacher (52) sein mobiles Café auf dem Kölner WDR-Gelände schließen.

von Volker Reinert (rein)

Köln – Eigentlich war der Name des „Café Glück” immer Programm. Doch dann kam die Schocknachricht nach drei Jahren. Dem Besitzer des mobilen Cafés am Vierscheibenhaus auf dem WDR-Gelände in Köln wurde per Sonderkündigungsrecht am 2. Juli gekündigt. Nun sucht Michael Hamacher (52) dringend einen neuen Standort für sein beliebtes Café, denn am 18. Juli muss er den Platz bereits verlassen ...

Der sympathische Kaffeebudenbesitzer Michael Hamacher hat sich vor drei Jahren seinen langersehnten Traum erfüllt: sein eigenes mobiles Café.

30 Jahre lang arbeitete der 52-Jährige als Coach und Berater, bis er merkte, dass er einen Tapentenwechsel braucht: „Ich habe in meiner Midlife Crisis eine Depression bekommen. Das Café aufzubauen, hat auch mich wieder aufgebaut und war wie eine Therapie für mich. Ich war endlich wieder glücklich und daher habe ich auch den Namen 'Café Glück' ausgewählt”, erklärt er im EXPRESS-Interview.

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„Café Glück”: Glück in die Welt bringen

Die Philosophie seines Cafés: Glück in die Welt bringen. „Ich mag den Kontakt zu Menschen. Sie sollen sich bei mir wohl fühlen und bei mir Spaß haben, während sie ihren Kaffee trinken”, erzählt Hamacher. „Hier wird auch jeder geduzt”, fährt er weiter fort.

Seine Kaffeespezialitäten bezieht Hamacher von der Kölner Kaffeerösterei „moxxa caffè”. Das Besondere: Die Kaffees sind biozertifiziert, fair und ökologisch gehandelt.

Auch Stammkunde Patrick (53) schwärmt über den Besitzer und sein Café: „Die Atmosphäre bei Michael ist einfach klasse. Er hat ein freundliches Wesen und ich verbringe gerne Zeit bei ihm. Der Kaffee schmeckt stets hervorragend und es gibt ständig gute Angebote. Ich liebe es einfach hier.”

„Café Glück”: Soziales Engagement

Hamacher, der mehrere Mitarbeiterinnen auf 450-Euro-Basis beschäftigt, hätte gerne Fred einen festen Job angeboten. Fred ist 74 Jahre alt und war drei Jahre wohnungslos.

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Erst seit kurzem hat er wieder ein Dach über dem Kopf. Café-Besitzer Hamacher hätte ihn gerne weiter unterstützt. „Doch das geht jetzt leider nicht mehr”, erklärt er.

Der 52-Jährige engagiert sich viel für Hilfsbedürftige. Ende 2019 hat er sogar einen Award gewonnen: den lokalen „LoveYourTime”-Award (hier lesen Sie mehr).

Dieser wird an Unternehmen verliehen, die durch soziales Engagement und Menschlichkeit auffallen.

„Café Glück”: Dringende Suche nach neuem Standort

Hamacher hofft auf eine baldige Lösung seiner Situation. Ein neuer Platz muss nun her: „Am liebsten möchte ich einen Standort, an dem sich die Leute viel und gerne aufhalten, ihre Freizeit genießen. Und dazu gibt es dann einen leckeren Kaffee von mir.”

Weiter erklärt er zwei Dinge, die für den neuen Platz gegeben sein müssen: „Der Standort muss im Privatbesitz sein, sowie die Möglichkeit bieten, dass ich Strom bekomme.”

Der Café-Besitzer ist für jede Hilfe und jeden Tipp sehr dankbar, damit sein „Café Glück” weiterhin bestehen kann – erreichbar unter Facebook @mobilescafeglueck.