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Nach 20-jähriger Hupke-ÄraKölns neue starke Frau

Julie Cazier ist die neue Bezirksbürgermeisterin der Kölner Innenstadt.

Julie Cazier ist die neue Bezirksbürgermeisterin der Kölner Innenstadt.

Nach 20 Jahren ist die Ära von Bezirksbürgermeister Andreas Hupke vorbei. Jetzt übernimmt eine Frau das Ruder: Julie Cazier. Und sie hat direkt klare Pläne für die City.

Sie ist die neue Chefin für die Kölner Innenstadt! Am Dienstag wurde Julie Cazier (Grüne) zur neuen Bezirksbürgermeisterin gewählt. Mit 14 von 19 Stimmen sicherte sie sich das wichtige Amt in der Bezirksvertretung Innenstadt.

Cazier tritt damit in große Fußstapfen. Ihr Vorgänger Andreas Hupke hatte das Amt 20 Jahre lang inne und galt als prägende Figur. Nach einem Krach mit seiner Partei, den Grünen, war er nicht mehr aufgestellt worden. Sein Versuch, mit einem eigenen Bündnis anzutreten, scheiterte.

Die neue Bezirksbürgermeisterin versprach nach ihrer Wahl, ihr Amt „mit Mut, Entschlossenheit, Empathie und Haltung“ auszuüben. An ihrer Seite stehen Alicem Polat (SPD) als erster Stellvertreter und Hajra Munir-Khawaja als zweite Stellvertreterin.

Kölns neue starke Frau: Wer ist Julie Cazier?

Doch wer ist die neue starke Frau für die City?

Julie Cazier wurde 1971 in Frankreich geboren, wuchs in West-Berlin auf und lebt seit 1998 in der Kölner Südstadt. Die Mutter von zwei erwachsenen Kindern hat ein deutsch-französisches Diplom in Politik- und Sozialwissenschaften. Kurios: Den Grünen trat sie erst 2019 bei – aus Protest „wegen Trump und Brexit“, wie es auf der Webseite der Partei heißt.

Ihre wichtigsten Ziele für Köln hat sie auch schon benannt: Cazier will die „konsequente Fortführung der Verkehrswende“ vorantreiben. Es gehe um eine gerechte Aufteilung der Flächen zwischen Autos, Fahrrädern und Fußgängern sowie mehr „lebenswerte öffentliche Räume“.

Auch die Begrünung der Innenstadt zur Verbesserung des Klimas steht ganz oben auf ihrer Liste. Tim Cremer (SPD) betonte zu Beginn der Sitzung die Herausforderungen: „Diese Konflikte gehören zu Innenstadt, sie machen sie lebendig, aber sie brauchen Moderation, Dialog und am Ende Lösungen.“ Eine große Aufgabe für die neue Bezirksbürgermeisterin.

Eine „jugendgerechte Stadt“ und eine „vielfältige Stadt, in der alle gleichberechtigt, sicher und selbstbestimmt leben können“, liegen ihr ebenfalls am Herzen. (red)