Mitten in der City!Das irre Tier-Museum des Kölner Mode-Fürsten

Auf 200 Quadratmetern hat Bellinger Löwen, Leoparden, Eisbären und andere präparierte Tiere in seinem Privatmuseum ausgestellt.

Auf 200 Quadratmetern hat Bellinger Löwen, Leoparden, Eisbären und andere präparierte Tiere in seinem Privatmuseum ausgestellt.

Köln  – Shangri-lá steht auf der Klingel des unauffälligen Bürogebäudes am Hohenstaufenring. Dr. Knut Bellinger (84) nennt es sein „persönliches Paradies“ – sein 200 Quadratmeter großes Privatmuseum.

An den Wänden: perfekt präparierte Tiere, darunter Antilopen, Krokodile und Löwe. Dazu Fotografien, die sein aufregendes Leben beschreiben. Doch nur die wenigsten wissen um das irre Tiermuseum mitten in der Kölner Innenstadt.

Der ehemalige Chef des einstigen Bekleidungsunternehmens „Dyckhoff“ bezeichnet sich selbst als „Abenteurer“, nicht als Jäger: „Ich war auf der ganzen Welt, fast überall. Jede Trophäe steht für ein besonderes Erlebnis.“

Vom Nordpol bis zum Südsudan: Bellinger liebt die Herausforderung. „Es ging mir nicht darum ein Tier zu erlegen, sondern um das Drumherum. Ich habe verschiedenste Kulturen kennengelernt, lebte mit wunderbaren Menschen wie Indianern, Eskimos und Mongolen monatelang zusammen“, erzählt der Privatier, der erklärt, er habe seine „Trophäen“ mit speziellen Genehmigungen der jeweiligen Länder einführen dürften.

Seine letzte Reise liegt mittlerweile 15 Jahre zurück. „Der Reiz ist heute nicht mehr da. Ich war damals weit weg und unerreichbar, auf mich allein gestellt. Und wenn es sein musste, dann wurde eben ein bisschen gestorben“, gibt der sechsfache Vater zu. Auch, dass er auf seinen Erlebnisreisen das ein oder andere mal dem Tod ins Auge blicken musste.

„Wenn es mal brenzlig wurde, gab es niemanden, den man anrufen konnte. Das ist heute anders“, sagt der Abenteurer.

Sein privates Museum öffnet er nur noch für gute Freunde: „Dieser Raum hat für mich keinen materiellen Wert, aber er erzählt mir 1000 Geschichten von Abenteuern aus 60 Jahren.“

Heute blickt Bellinger voller Dankbarkeit auf diese Zeit zurück: „Ich hätte aus meinem Leben vier machen können– so viel wie ich, kann man eigentlich gar nicht erleben.“ Nur eins übertrifft die Expeditionen des charmanten Kölners: „Frauen sind das Schönste auf der Welt. Kein Abenteuer der Welt ersetzt eine schöne Frau.“