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Mit Rollstuhl zu breitKölner Marcel (38) in KVB gefangen, Hilfe macht ihn sprachlos

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Marcel (38) wurde aus der KVB-Bahn getragen. Die Hilfe, die er bekam, war ziemlich unerwartet.

Köln – Marcel (38) ist querschnittsgelähmt und sitzt seit einem Autounfall vor 20 Jahren im Rollstuhl. Er ist es gewohnt, in der Bahn schon mal um Hilfe zu bitten, aber mit dieser spontanen Aktion hat er nicht gerechnet.

Köln: KVB-Bahn hat Türschaden und muss evakuiert werden

Der 38-Jährige Rechtsanwalt ist am Sonntagnachmittag (19. Juli) mit seiner Freundin Meryem (35) auf dem Weg nach Hause, als die Straßenbahn an der Haltestelle Weißhausstraße zwar anhält, die Türen aber geschlossen bleiben.

Grund dafür sei ein Türschaden gewesen, der bereits in Bonn festgestellt worden war, aber erst in Köln dazu führte, dass die Türen blockierten, erklärt Stephan Anemüller von der KVB.

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„Wir dachten, das dauert nicht lange”, erzählt Marcel. Doch auf den kurzen Moment der Ungewissheit folgt eine Evakuierung durch die Fahrerkabine.

Kölner kann mit seinem Rollstuhl nicht aus defekter KVB-Bahn

„Als die Durchsage kam, habe ich ein bisschen lauter gesagt 'hoffentlich passt ein Rollstuhlfahrer durch'”. Die Bedenken des Kölners sind gerechtfertigt, denn obwohl er an dem Tag mit seinem handlicheren, manuellen Rollstuhl unterwegs ist, ist die Tür zur Fahrerkabine sehr schmal und ein einfaches Durchkommen nicht möglich.

„Meiner Freundin bin ich zu groß und zu schwer, als das sie mich hätte tragen können und der KVB-Fahrer wusste auch keine Lösung und fragte, ob ich wenigstens zwei Schritte gehen könnte”, doch Marcel muss verneinen. Während er noch über eine Lösung nachdenkt, erscheint die unbekannte Frau und kommt ihm zur Hilfe.

Unbekannte Kölnerin hilft gelähmtem Fahrgast aus KVB-Bahn

„Sie stand direkt hilfsbereit da und meinte 'dann nehme ich dich halt so'. Sie hat nicht mal gefragt, wie schwer ich bin. Unabhängig davon muss man gerade jetzt in der Corona-Zeit erst einmal den Mut aufbringen, einer fremden Person in dem Maße zu helfen”, sagt Marcel begeistert.

Wichtig: Die unbekannte Dame bringt mit ihrer schlanken Statur und der enormen Kraft die einzige Kombination körperlicher Eigenschaften mit, die in dem Moment hilfreich gewesen wären. „Jeder Kerl oder Assistent wäre samt mir nicht durch die Tür gekommen”, erklärt Marcel.

Hier lesen Sie mehr: Wie Köln ist das denn? Strenge Auflagen: Coolen KVB-Service kennen nur Wenige.

Die zierliche Frau packt ihn und trägt ihn durch die enge Kabine nach draußen. „Ich war unendlich dankbar, dass sie mir geholfen hat”, erzählt der Kölner.

Kölner sucht nach unbekannter Retterin aus KVB-Bahn

Hätte die Frau nicht spontan das Kommando übernommen, hätte Marcel auf einen Schlosser warten müssen, der dann gemeinsam mit dem Fahrgastservice die Türen geöffnet und ihn herausgetragen hätte, wie Anmüller erklärt. Im Falle eines Feuers hätte die Feuerwehr alle Türen aufgebrochen und die Bergung gesichert.

Marcel ist froh, dass ihm so schnell geholfen werden konnte und will sich jetzt bei der unbekannten Retterin bedanken. „Für meine Freundin warst du in der Situation ein Engel, für mich eine Superheldin. Das war eine so nachhaltig beeindruckende Situation, da dachten wir, das ist ein Essen wert!”

Facebook-Aufruf nach Kölner KVB-Heldin kommt bei Nutzern gut an

Seine Einladung hat der Kölner bereits in einem Beitrag über die Facebook-Seite „Nett-Werk Köln” ausgesprochen. Sein Suchaufruf wurde bereits 2.288 mal geteilt (Stand 22. Juli). Von dem Einsatz der Unbekannten sind auch die Nutzer beeindruckt, wie dieser Kommentar zeigt: „Wie wundervoll diese Story hat bei mir Gänsehaut bereitet ich finde es ganz toll das es solche Menschen gibt. Riesen Respekt.”

EXPRESS-Aufruf: Sie sind die gesuchte Person? Oder können hilfreiche Hinweise geben? Dann melden sie sich gerne unter koeln@express.de.