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„Werden einige umkippen”Das sagen Kölner Schüler zum Neustart mit Maske

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Der Brühler Schüler Flynn (11) hat große Bedenken, was das Tragen von Masken im Unterricht angeht.

Köln – Alles neu, alles anders – und das für alle. Der berühmte Ernst des Lebens beginnt für 152.000 Kölner Schülerinnen und Schüler unter nie dagewesenen Bedingungen: Neben Aufregung und Lernstress jetzt noch Dauerhitze, Dauermaske, Händewaschen und Verhaltensregeln ohne Ende.

Und über allem noch die Angst vor Corona. Und das bei dieser Bullenhitze, die Kinder und Lehrer mit Maskenpflicht ertragen müssen.

Schulstart in Köln: „Neue Normalität” mit Corona-Regeln

Wie stellen sich Kölns Schulen auf die „neue Normalität“ ein? Klar ist: Einschulungsfeiern sind zwar gestattet, sie dürfen aber „keinen überwiegend geselligen Charakter haben“, wie die „Coronabetreuungsverordnung“ festlegt.

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Die Zahlen: Eingeschult werden stadtweit (Grund- und Förderschulen, sowie Freie Waldorfschulen) rund 9.950 Schülerinnen und Schüler. Auf eine weiterführende Schule kommen 8.606 Kinder. 4.209 Viertklässler wollen ein Gymnasium besuchen, 3.778 davon ein städtisches Gymnasium. 2.350 werden eine Kölner Gesamtschule besuchen, 1.670 eine Realschule und 377 eine Hauptschule.

Und so läuft`s beispielsweise am Hansa-Gymnasium in der City: Hier geht es am Mittwoch klassenweise und zeitversetzt zur Begrüßung in die Aula. Wie bei anderen Schulen auch, dürfen maximal zwei Begleitpersonen pro Haushalt mitkommen. Es gibt feste Sitzplätze, zudem muss sich jeder in eine Liste eintragen. Immer gilt: Zügig rein und wieder raus.

Sommerferien-Ende in Köln: Begrüßung der Schüler im Freien

Bei größeren Schulen, etwa beim Humboldt-Gymnasium am Kartäuserwall mit sechs fünften Klassen, findet die Begrüßung im Freien statt. Dort auf dem Sportplatz mit einem exakten Standortplan für Lehrer, Eltern und Schüler.

Anders bei der Katharina-Henoth-Gesamtschule in Kalk. Hier müssen Eltern ihre Kinder um 10 Uhr am Schultor abgeben und um 12 Uhr wieder abholen. „Bei allem Verständnis für die Wiedersehensfreude sollten keine Feiern vor dem Schultor stattfinden“, so der Schulleiter.

Schulstart mit Corona: Kölner Schulen mit strikten Regeln

Auch auf der Wilhelm-Busch-Realschule in Zündorf ist ab Mittwoch das Gebäude über verschiedene Eingänge zu betreten. „Nach Eintreffen in der Schule gehen die Schülerinnen und Schüler schnellstmöglich auf dem vorgesehenen Weg in den Klassenraum und halten sich an dem für sie vorgesehenen Sitzplatz auf“, heißt es.

Und: „Die Klassenräume werden ab 7.45 Uhr geöffnet und bleiben während des gesamten Unterrichts offen, damit Türklinken nicht unnötig angefasst werden müssen.“

Masken im Klassenraum: Schulstart in Köln unter besonderen Vorzeichen 

Auch im gut zu durchlüftenden Klassenraum wird es oft sein wie nie zuvor: Einzeltische, frontale Reihen, Kreise oder Tische in U- oder E-Formen? Es gibt diverse Möglichkeiten, aber mit einem Ziel: Abstand, Abstand, Abstand zum Nachbarn.

Und der Lehrer? Der darf bei ausreichender Distanz die Maske abnehmen. Muss aber auch noch darauf achten, dass eine feste Sitzordnung eingehalten und dokumentiert wird.

Kölner Schüler mit gemischten Ansichten zur Maskenpflicht im Klassenraum

Nach Wochen endlich wieder in die Schule – Fynn (11) freut sich auf seine Klasse der Elisabeth-von-Thüringen Schule in Brühl. „Aber nicht darauf, dass wir mit 30 Kindern in einem Raum sitzen und vier Stunden die Maske tragen müssen. Denn ich habe eine Brille und die Gläser beschlagen ständig.

Dadurch sehe ich kaum etwas“, erklärt der Schüler der siebten Klasse. Und er ist sich sicher: „Das halten nicht alle Kinder durch. Da werden sicher einige umkippen. Vor allem, weil wir nicht zwischendurch Wasser trinken dürfen, wie wir wollen.“

Maskenpflicht und Tropenhitze: Kölner Schulstart unter harten Bedingungen

Auch Rim Habki (16) sieht dem Schulstart mit einer gehörigen Portion Skepsis entgegen. Sie geht nach den Ferien in die elfte Klasse auf der Europaschule in Zollstock.

Dort war der Schulalltag vor den Sommerferien Corona-bedingt noch in Schichten unterteilt. „Vor den Ferien war es ja so, dass wir nicht den ganzen Tag Schule hatten“, erklärt die Schülerin.

Schulstart mit Maskenpflicht: Kölner Schüler skeptisch

Das wird sich nun ändern. Im neuen Schuljahr soll der Schultag nun wieder über die gewohnte Länge gehen. Das heißt für Rim und ihre Mitschüler: Alltagsmaske von morgens früh bis in den Nachmittag.

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„Ich glaube, das wird ein bisschen blöd“, ärgert sich der Teenager: „Jetzt geht es wieder so bis vier Uhr und die ganze Zeit eine Maske zu tragen – das wird anstrengend!”

Kölner Schüler mit Masken-Fazit nach dem ersten Schultag

EXPRESS sprach nach dem ersten Schultag mit Tim (13) aus Köln. Sein Fazit: „Die Maske den ganzen Tag zu tragen, war echt anstrengend. Vor den Sommerferien durften wir die ja wenigstens in den Pausen abnehmen. Außerdem bekomme ich nicht so gut Luft. Im Unterricht durfte ich auch nichts trinken, nur in den fünf-Minuten-Pausen durfte ich kurz alleine vor die Tür gehen, um einen Schluck zu trinken. Jeder hatte einen festen Sitzplatz und es wurde aufgeschrieben, wo jeder gesessen hat.”

Immerhin: Dem Schulstart der ganz besonderen Art kann der 13-Jährige auch etwas Positives abgewinnen: „Es war schön, seine Freunde wieder zu sehen. Denn sonst lag man ja den ganzen Tag nur rum.”