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Missbrauchs-HölleBergisch Gladbach: Der Mann (43), mit dem alles begann

Bergisch_Gladbach_Durchsuchungen

Die Ermittlungen im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach (hier Durchsuchungen der Polizei in Alsdorf, NRW im November 2019) kamen durch den Fall des 43-Jährigen ins Rollen, der nun vor Gericht steht.

von Thomas Werner (tw)

Köln/Bergisch Gladbach – Dieser Prozess wird für Aufsehen sorgen! Und womöglich noch mehr schreckliche Details zu einem der schlimmsten Missbrauchs-Netzwerke der letzten Jahrzehnte ans Licht bringen.

Bergisch Gladbach: Prozess gegen 43-Jährigen beginnt

Einer der zentralen Verdächtigen im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach hätte von Montag (13 Uhr) an in Köln vor Gericht stehen sollen. Durch den Feuer-Alarm am Kölner Landgericht hat sich der Termin nun erst einmal verschoben.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 43-Jährigen unter anderem vor, seine 2017 geborene Tochter immer wieder sexuell missbraucht zu haben. 

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Bergisch Gladbach: Die Anklageschrift ist da – und sie bringt unglaubliche Details ans Licht 

Den überwiegenden Teil habe er fotografiert und gefilmt sowie diese Aufnahmen an Chat-Partner weitergeleitet. Insgesamt werden dem Deutschen nach Angaben des Kölner Landgerichts 79 Straftaten zur Last gelegt. Einen Teil soll er gemeinsam mit einem Chat-Partner aus Kamp-Lintfort begangen haben.

Bergisch Gladbach: Tochter missbraucht, Material verbreitet

Neben diesen Vorwürfen spielt der Angeklagte eine zentrale Rolle bei den Ermittlungen zum Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach, der sich mittlerweile auf ganz Deutschland erstreckt. Die Durchsuchungen bei dem 43-Jährigen – in Bergisch Gladbach – im Herbst 2019 brachten den ganzen Fall einst ins Rollen.

Polizisten fanden riesige Mengen kinderpornografischen Materials. Vor allem entdeckten sie aber auch digitale Kontakte zu anderen Männern. Nach und nach kamen sie immer mehr Verdächtigen in unterschiedlichen Städten auf die Spur.

Bergisch Gladbach: Angeklagter soll selbst aussagen

Nach Angaben des Gerichts hat sich der Angeklagte bislang nicht zu den Vorwürfen eingelassen. Eine Einlassung sei allerdings für den zweiten Prozesstag angekündigt. Zudem soll der Mann bei der Identifizierung seiner Chat-Partner geholfen haben. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu 15 Jahre Freiheitsstrafe. Zudem steht die Anordnung einer Sicherungsverwahrung im Raum.

Am Rande des Prozess-Auftaktes hat der „Kölner Stadt-Anzeiger” erstmals die neuen Ermittlungs-Methoden der Polizei aufgedeckt: Demnach setzt die Polizei in dem Fall erstmals auch computergeneriertes kinderpornografisches Material ein. Dies bestätigen Justizkreise.

Bergisch Gladbach: Ermittler nutzen computer-generiertes Kinderporno-Material

Auf diese Weise versuchten die Ermittler, das Vertrauen der Täter in Chatgruppen zu gewinnen und Zugang zu Kinderporno-Ringen zu erhalten. 

Erst eine Gesetzesnovelle im Frühjahr hat den Einsatz der künstlich am PC erschaffenen Fotos und Videos bei den Ermittlungen möglich gemacht. Echte Bilder dürfen Polizisten nicht verschicken, das wäre eine Straftat. (tw, dpa)