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MissbrauchVerurteilter Priester aus Kölner Erzbistum machte in Bochum einfach weiter

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Das Erzbistum hatte ein Gutachten zum sexuellen Missbrauch in Auftrag gegeben. Dieses wird aber nicht veröffentlicht.

von Bastian Ebel (bas)

Köln  – Es ist abermals ein Fall, der fassungslos macht. Doch Jahre nach den schlimmen Taten soll jetzt die Wahrheit ans Licht kommen:

Erzbistum Köln: Priester war mehrfach verurteilt

Ein wegen Missbrauchs Minderjähriger mehrfach vorbestrafter Priester ist in Bochum in einer Gemeinde viele Jahre weiterhin aktiv gewesen. Das hat die „WAZ“ berichtet. Schlimm: Der Fall spielt hauptsächlich im Erzbistum Köln. Denn dort hatte der Priester zunächst seine Opfer missbraucht, ehe er dann in den Ruhestand gewechselt ist und dann ins Erzbistum Essen nach Bochum zog.

Priester zog vom Erzbistum Köln nach Bochum

Jetzt will der dortige Bischof für Aufklärung sorgen: Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck habe ein Institut in München damit beauftragt, den Fall wissenschaftlich aufzuarbeiten, sagte ein Bistumssprecher am Wochenende. Nachdem er aus dem Erzbistum Köln weggezogen war, hätte es danach aber keine Hinweise auf weitere Missbrauchstaten des Priesters in seiner Zeit in Bochum gegeben, so das Bistum.

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Erzbistum Köln warnte Kollegen in Essen

Nähere Details bestätigte die Kirche: Demnach sei der Priester nach der Verurteilung in den Ruhestand gewechselt und vom Erzbistum Köln ins Bistum Essen gezogen. Danach sei er ab 2002 weitere 13 Jahre lang in der Seelsorge einer Gemeinde in Bochum-Wattenscheid aktiv gewesen.

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Damit habe er auch Kontakt zu Kindern bekommen, obwohl das Bistum Essen aus dem Erzbistum Köln gewarnt und auf die Vergangenheit des Mannes hingewiesen worden sei. Das Bistum Essen hat daraufhin nach eigenen Angaben 2002 ein fachärztliches Gutachten eingeholt, wonach von dem Mann keine Gefahr mehr ausgehe. Ruhrbischof Overbeck räumte in seiner Stellungnahme einen „unverantwortlichen Umgang mit Missbrauchstätern in den eigenen Reihen“ ein.

Erzbistum Essen: Kölner Fall soll aufgearbeitet werden

In der Vergangenheit habe die katholische Kirche die Schwere des Verbrechens Kindesmissbrauch nicht genügend anerkannt. „Ja, es ist bagatellisiert worden. Die Opfer standen wenig bis gar nicht im Zentrum“, sagte Overbeck. Heute würde ein Priester, der wegen sexuellen Missbrauchs auffällig geworden ist, nicht mehr eingesetzt: „Ein mehrfach verurteilter Missbrauchstäter darf nicht mehr in der Seelsorge tätig werden.“

Overbeck hatte bereits vor einer Woche „verheerende Fehler seitens des Bistums Essen“ eingeräumt und die betroffene Gemeinde um Entschuldigung gebeten. Die Personalverantwortlichen hätten damals zwar die Gemeindeleitung in Wattenscheid über die Vergangenheit des Priesters informiert, diesem die Ausübung priesterlicher Dienste aber nicht verboten.

Der Priester sei in den 1970er und 1980er Jahren zweimal wegen sexueller Straftaten an Minderjährigen verurteilt worden.