Millionenschaden in Kerpen-10 Grad: Handschuhe der Wehrmänner wurden zu Eisklötzen

Großbrand Kerpen

In Kerpen-Sindorf brennen zwei große Hallen lichterloh.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Kerpen – Es war ein Großbrand, der nicht nur rund 140 Einsatzkräfte forderte, sondern diese auch vor besondere Herausforderungen stellte. Seit Donnerstagnachmittag (11. Februar) brannten im Industriegebiet Kerpen-Sindorf zwei große Hallen. Die Löscharbeiten dauerten bis in die nächsten Morgenstunden – und das bei Temperaturen von bis zu minus zehn Grad.

  • Hallen von Kerpener Autowerkstatt und Schreinerei in Flammen
  • Bibberkälte hatte für Kerpener Feuerwehr heftige Folgen
  • Gesamtschaden in Kerpen vermutlich in Millionenhöhe

Großbrand in Kerpener Industriegebiet: Folgen für die Feuerwehrmänner waren heftig

Die Folgen waren laut Wehrsprecher Daniel Eßer heftig. So froren teilweise die Schläuche zu, sorgte Löschwasser auf dem Boden für Glatteis – und die nassen Handschuhe der Feuerwehrmänner wurden zu regelrechten Eisklötzen. 

Als die Einsatzkräfte gegen 17.15 Uhr alarmiert wurden, stand ein rund 200 Quadratmeter großer Hallenkomplex einer Autowerkstatt im Vollbrand. Die Flammen hatten bereits auf eine angrenzende Halle (400 Quadratmeter) einer Schreinerei übergegriffen. Mehrere Explosionen waren zu hören. 

Einsatzleiterin Wiebke Lubnau forderte sofort Verstärkung an – mehr Kräfte, aber auch die Drehleiter der Feuerwehr Bergheim. Es erfolgte ein massiver Außenangriff, so dass ein benachbarter Papierverarbeitungsbetrieb gerettet werden konnte.  

Großbrand in Kerpen: Einsatzkräfte mussten mehrere hundert Meter Schlauch verlegen

Der Löschwasserbedarf war enorm. Von verschiedenen Hydranten wurden mehrere hundert Meter Schlauch gelegt. Die Polizei sperrte den Einsatzbereich großräumig ab. Weil es auch zu einer starken Rauchentwicklung kam, wurde vorsorglich über die WarnApp Nina alarmiert. Messungen im Umfeld des Großbrandes zeigten aber keine erhöhten Werte. 

„Zwei Personen eines benachbarten Betriebes hatten Rauch eingeatmet und klagten über Atembeschwerden. Sie wurden durch den Rettungsdienst medizinisch versorgt“, so der Kerpener Wehrsprecher Daniel Eßer. 

Die Kripo in Hürth hat die Ermittlungen übernommen. Wie es zu dem verheerenden Feuer kommen konnte, ist noch unklar. In der Werkstatt fielen zahlreiche Fahrzeuge den Flammen zum Opfer. Es wird mit einem Gesamtschaden in Millionenhöhe gerechnet. (iri)