FFP2-MaskenPreise in Kölner Apotheken sorgen für Verwirrung – Kunden sauer

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FFP2-Masken sind ab Montag (18. Januar) Pflicht in Bayern. Auch in Köln ist die Nachfrage nach den Masken groß. Unser Symbolfoto wurde im Dezember 2020 in einer Apotheke in Bielefeld aufgenommen.

Köln – Die Apotheken sind nach der ersten Verteilaktion an über 60-Jährige und chronisch Kranke auf eine steigende Nachfrage nach FFP2-Masken vorbereitet.

„Die Nachfrage nach FFP2-Masken ist in den letzten Monaten kontinuierlich gestiegen, durch die Verordnung an Personen über 60 und chronisch Kranke noch einmal zusätzlich“, sagte der Vorsitzende des Apothekerverbandes Köln/Nordrhein, Thomas Preis, der Deutschen Presse-Agentur.

Die Ausgabe der Masken per Gutschein an diesen besonders durch Corona gefährdeten Personenkreis hat nach den Erfahrungen der Apotheken dazu geführt, dass auch jüngere Menschen bevorzugt FFP2-Masken gekauft hätten.

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Köln: Auch jüngere Menschen kaufen FFP2-Masken

„Leider zieht sich die komplette Versendung aller Gutscheine für Anspruchsberechtigte noch bis in den Februar hinein“, erklärte Preis. „Das führt aktuell zu viel Aufklärungsbedarf in den Apotheken, zumal auch jede Krankenkasse anders agiert“, erläuterte der Vorsitzende des Verbandes.

So würden nicht selten Personen eines Haushaltes zu unterschiedlichen Zeiten angeschrieben, je nachdem wo sie versichert seien oder zu welchem Kreis der Anspruchsberechtigten sie gehörten. Das führe zu weiterem Gesprächsbedarf in den Apotheken, berichtet Preis.

Durch den Vorstoß Bayerns zur FFP2-Maskenpflicht im Nahverkehr und im Einzelhandel des Freistaates steige die Nachfrage nach diesem Schutz weiter.

FFP2-Masken: Kölner klagen über Wucherpreise

Viele Kölner klagen über Wucherpreise und sind sauer. In einer Apotheke gibt es die Masken für 2 Euro, in anderen für 5 Euro – teilweise sind sie sogar noch teurer. Zum Vergleich: Im Internet gibt es Händler, die für 20 Masken 29,90 Euro verlangen, also 1,50 Euro pro einzelne Maske. Ob da allerdings die Qualität stimmt, können wir nicht garantieren.

Bei Masken handelt es sich um nicht-rezeptpflichtige Medikamente. Heißt: Es gibt keine Preisbindung. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis.

Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein befürchtet keine Hamsterkäufe

„Wir gehen davon aus, dass die Marktsituation so stabil ist, das auch eine steigende Nachfrage bewältigt werden kann.“ Sowohl die Masken-Produzenten als auch die Apotheken seien gut vorbereitet, dass eine FFP2-Maskenpflicht gestemmt werden könne. Angesichts einer „guten Versorgungslage“ befürchtet Preis keine Hamsterkäufe.

Thomas Preis begrüßt den Vorstoß des Freistaates Bayern. Dort muss nach einem Beschluss des Landeskabinetts ab Montag (18. Januar) in Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr eine FFP2-Maske getragen werden: „FFP2-Masken schützen wesentlich besser als ein einfacher Mund-Nasen-Schutz aus Stoff.“

Karl-Josef Laumann sieht eine FFP2-Pflicht beim Einkaufen und im Nahverkehr skeptisch

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sieht eine Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske beim Einkaufen und im Nahverkehr skeptisch.

„FFP2-Masken können zwar eine etwas höhere Sicherheit bieten – aber auch nur, wenn sie richtig getragen werden“, hatte Laumann bereits am Dienstag (12. Januar) erklärt. Eine falsch aufgesetzte Maske könne aufgrund eines falschen Sicherheitsgefühls das Risiko einer Übertragung sogar erhöhen. „Eine Pflicht zum Tragen dieser Masken muss daher sehr gut geprüft werden.“

FFP2-Masken filtern Partikel besonders wirksam aus der ein- oder ausgeatmeten Atemluft, sie bieten aber dennoch auch keinen 100-prozentigen Schutz.

Kölner Apotheken verkaufen weniger Mittel gegen Erkältungen

Ein anderes Problem vieler Apotheken. Aktuell werden weniger Medikamente gegen saisonale Erkältungskrankheiten verkauft.  

So seinen Nasensprays und klassische Erkältungspräparate wie Gelomyrtol, Sinupret oder Grippostad C in diesem Winter deutlich weniger gefragt, bestätigt Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Köln/Nordrhein. Hintergrund: Derzeit leiden weniger Menschen an klassischen Atemwegserkrankungen.

Besonders Apotheken in der Kölner Innenstadt, am Hauptbahnhof oder in Einkaufszentren seien davon betroffen – dort fehle die übliche Laufkundschaft. (mt/dpa)