Köln – Die Lage auf dem Kölner Wohnungsmarkt verschärft sich. Wer eine Wohnung sucht, muss bereit sein, wesentlich mehr Geld auszugeben als noch vor wenigen Jahren.

Aufschlag um 30 Prozent bei den Mieten in Köln

Laut einer neuen Studie des Internetportals „immowelt.de“ sind die Mietpreise innerhalb von zehn Jahren in Köln um 30 Prozent gestiegen. Musste ein Wohnungssuchender 2008 noch mit 8,20 Euro pro Quadratmeter rechnen, sind es heute 10,70 Euro.

Das sind die mittleren Werte, die „immowelt“ anhand tausender inserierter Angebote errechnet hat.

In Berlin ist es schlimmer

In anderen Metropolen kam es noch dicker: Spitzenreiter ist Berlin mit einem Plus von 104 Prozent. Das hat aber damit zu tun, dass das Mietniveau in der Hauptstadt vor zehn Jahren mit 5,60 Euro pro Quadratmeter ein Schnäppchen war.

Inzwischen liegt Berlin bei 11,40 Euro. Auch München (plus 61% auf 17,90 Euro), Hamburg (plus 49% auf 11,90 Euro) und Frankfurt am Main (plus 42% auf 13,80 Euro) zeigen den rasanten Preisanstieg.

In Ehrenfeld geht es ab

Immer mehr Menschen zieht es in Großstädte, und die jungen in die „Szeneviertel“. Das „Immobilienforschungsinstitut F+B“ hat für „Spiegel Online“ Szeneviertel untersucht. Und ermittelt, dass die Mieten in Ehrenfeld in zehn Jahren um 40 Prozent gestiegen sind.

Inzwischen werden dort knapp 12 Euro abgerufen. Als ein einstiges Arbeiterquartier mit günstigen Mieten wurde Ehrenfeld vor Jahren von Studenten, Kreativen und Zuzüglern „gestürmt“.

Szeneveedel nur für Reiche?

Das führe zu Gentrifizierung und Mietkursen, die stärker ansteigen als im Schnitt der Stadt, so F+B. Wenn es so weitergeht, fürchten Experten, dass aus dem Szeneviertel ein teures Quartier wird, dass sich nur die gehobene Mittelschicht leisten kann. Dann wäre der Charme des Viertel allerdings futsch.

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