Laden öffnet wiederWarum diese Kölnerin trotzdem an kreativer Corona-Idee festhält

Hosenmatz Marianne  Sielandt

Marianne Sieland hat für ihren Kindermode-Laden eine kreative Idee in Corona-Zeiten gefunden.

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Als das Kölner Modehaus „Hosenmatz“ am 16. März schließen musste, hat sich aus der Not heraus eine kreative Verkaufsidee entwickelt. Die Kunden durften zwar nicht mehr im Kindermodengeschäft von Marianne Sieland einkaufen, doch stattdessen gab es Shopping per Video-Call. Mit diesem Online-Angebot konnten die Einzelhändlerin und ihr Team die Kunden auch in der Corona-Krise weiter bedienen und beraten.

Nun dürfen die Kölner ab Montag zwar wieder auf der Dürener Straße bei „Hosenmatz“ einkaufen, doch auch das Online-Angebot und die kontaktlose Lieferung sollen unbedingt bestehen bleiben. Dafür gibt es für die Kölnerin gleich mehrere Gründe.

Köln: „Hosenmatz“ zieht Schlüsse aus neuem Angebot

Aus dem Shopping-Angebot per Video-Call hat Marianne Sieland in den letzten Wochen erste interessante Schlüsse gezogen. Zum Beispiel hätte sie nach der Corona-Schließung ohne Kunden im Laden mehr Mode für Jungs verkauft als zuvor. Dafür hat die Inhaberin eine mögliche Erklärung.

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„Jungs gehen mit ihren Eltern sowieso nicht gerne einkaufen. Wenn ich der Familie die Kleidung nach Hause liefere und sie dann alles anprobieren können, ist das wahrscheinlich einfacher als im Laden“, erklärt „Hosenmatz“-Chefin Marianne Sieland.

Erweiterter Kundenkreis: Plötzlich Käufer aus Aachen und Wuppertal

„Wir bekommen immer noch viele Anfragen über WhatsApp und das freut uns sehr“, bemerkt Sieland. Gerade macht die Einzelhändlerin ein Paket mit einer Lieferung nach Aachen fertig.

„Die Online-Beratung hat meinen Kundenkreis erweitert“, erklärt sie dazu. Sie habe nun auch Anfragen aus Wuppertal und anderen umliegenden Städten von Köln.

Daher bleibt Sieland auch in der Krise weiterhin positiv eingestellt. Nie hätte sie gedacht, mit einem geschlossenen Laden ganz neue Kunden erschließen zu können.

Beratung per Video-Call: „Für uns absolut zukunftsweisend“

Deswegen will sie unbedingt dranbleiben. „Für uns ist das eine super Ergänzung, die wir beibehalten werden und absolut zukunftsweisend.“ Die Hosenmatz-Chefin freut sich zwar schon, am Montag (20. April) wieder öffnen zu dürfen, glaubt aber auch, dass gerade ihre Klientel und insbesondere Mütter weiterhin mit dem direkten Kontakt vorsichtig sein werden.

Mit einem großen Ansturm ihrer Kunden rechnet Sieland daher vorerst noch nicht. Sie will sich nächste Woche die ersten Tage anschauen. Dann will sie jedoch schnellstmöglich auch ihre Mitarbeiterin Dagmar Görtz wieder einsetzten, deren Sohn im März die zündende Idee zur neuen Beratung via WhatsApp-Video-Call hatte.

Regeln ab Montag: „Maximal zwei Kunden im Laden“

Am Freitag hat Marianne Sieland einen Zettel am Laden angebracht, der Kunden schon jetzt darauf hinweist, dass trotz der Wiedereröffnung nicht alles beim Alten bleibt kann. „Es dürfen maximal zwei Kunden zusammen in den Laden, bei Eintritt in den Laden müssen die Kunden ihre Hände desinfizieren“, erklärt die Einzelhändlerin zum Vorgehen ab Montag.

Auch selbstgenähte Mundschutz-Masken können den Kunden ab nächster Woche im Laden zur Verfügung gestellt werden.

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„Ich glaube, dass die Leute weiterhin vorsichtig sein werden, weil sie Angst haben. Trotzdem versuchen wir, auch die Kunden, die nächste Woche in den Laden kommen, bestmöglich zu bedienen“, erklärt die Einzelhändlerin abschließend.