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KVB-Linie 4Kölnerin (83) wollte in die Bahn steigen und erlebte den blanken Horror

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Anna G. klagt nach einem Horror-Unfall gegen die KVB.

von Oliver Meyer (mey)

Köln  – Anna G. (83) kann ihre linke Hand nicht mehr bewegen, die Finger und der Handrücken brennen ständig wie Feuer – Nervenstörungen. Nachts kann sie kaum noch schlafen. Aber auch deshalb, weil sie wütend ist. Denn die Seniorin hatte einen Horror-Unfall, als sie in die Linie 4 einsteigen wollte. Und die KVB sagt nun, das sei Anna G. selber schuld.

Kölner KVB-Opfer: Und plötzlich schloss sich die Tür der Linie 4

Am 20. Januar 2019 war sie im Eduardus-Krankenhaus zu einer Untersuchung. Anschließend wollte sie wieder nach Hause fahren. „Ich habe dann vier Minuten auf die Bahn warten müssen. Als die Bahn dann anhielt und ich in den letzten Wagen einsteigen wollte, schloss sich völlig unerwartet die Tür und erfasste mich dabei an meinem Fuß“, schildert Anna G. das Unglück.

„Eigentlich hatte ich ja fast noch Glück im Unglück, dass ich nach hinten fiel. Denn wenn mein Fuß eingeklemmt gewesen wäre, hätte ich vermutlich mit dem Leben bezahlt.“ Die 83-Jährige wurde regelrecht nach hinten katapultiert, weil sie auch keine Möglichkeit hatte, sich irgendwo festzuhalten.

Kölner KVB-Opfer: Seniorin erlitt schwere Verletzungen und leidet

Anna G. schlug mit dem Hinterkopf hart auf den Bahnsteig auf. Neben einer Platzwunde und einer Gehirnprellung trug sie auch einen komplizierten Armbruch davon, unter dem sie auch heute noch massiv leidet. Zehn Tage lag sie im Krankenhaus.

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Seit eine Platte in das Handgelenk eingesetzt worden ist, leidet sie nun unter starken Nervenstörungen. „Die äußern sich vor allem durch ein sehr starkes Brennen und Kribbeln. Schon die leichteste Berührung lässt mich vor Schmerzen an die Decke gehen“, sagt die Seniorin.

Kölner KVB-Opfer: Vorher fit, jetzt hat Anna G. Pflegestufe 2

Die alleinstehende Frau war vor dem Unfall fit und hatte keine Erkrankungen. Nach dem Unfall-Horror musste sie zig Ärzte aufsuchen, die ihr aber nun nicht mehr helfen können. „Sie haben gesagt, dass sie nichts mehr tun können, damit die Schmerzen aufhören.“ Weil sie nicht mal mehr einen Waschlappen auswringen kann, erhielt sie die Pflegestufe 2 und ist auf fremde Hilfe angewiesen.

Kölner KVB-Opfer: Anwältin entsetzt über die Antwort der Gegenseite

Die renommierte Strafverteidigerin Bettina von Braunschweig schrieb die KVB an. „Die Antwort hat mich entsetzt, muss ich ehrlich gestehen. Denn sie zeugt von einer gewissen Kälte und Gleichgültigkeit“, sagt sie.

Die gesamte Stellungnahme der KVB umfasst in dem ganzen Verfahren mit einem dicken Aktenordner diesen Satz: „Ihre Mandantin hat schlichtweg den für sie und alle übrigen Fahrgäste einsetzenden Schließvorgang einer Straßenbahntür verkannt, ihr Gleichgewicht bei der Berührung der Tür verloren und ist dabei zu Fall gekommen.“

Kölner KVB-Opfer: Gericht sieht Chancen im Sinne von Anna G.

Die Rechtsanwältin fordert nun 5000 Euro Schmerzensgeld und Schadenersatz sowie eine monatliche Rente von 560 Euro. Denn Anna G. benötigt nun täglich zwei Stunden Hilfe im Haushalt. „Die KVB hat für die Sicherheit der Fahrgäste zu sorgen. Wenn eine sich schließende Tür für Menschen eine Gefahr darstellt, dann muss sie im Fall eines Schadens dafür haften.“ Daher hat die Juristin Zivilklage eingereicht. Das Landgericht Köln hat bereits angedeutet, dass es einen Anspruch des Opfers für gegeben hält.

KVB-Sprecher Stephan Anemüller auf EXPRESS-Anfrage: „Da es sich um ein schwebendes Verfahren handelt, können wir dazu keine Stellungnahme abgeben.“