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Krise um Kölner ErzbischofPapst schickt Prüfer – so findet Woelki das

Dom hinter Mauer

Papst Franziskus hat eine Überprüfung des Erzbistums Köln von Kardinal Woelki angeordnet. Das Foto vom 28. Mai 2021 hat diesbezüglich Symbolcharakter: Es zeigt den Dom hinter einer Mauer.

Köln/Rom – Die Krise um den Kölner Erzbischof: Wie am Freitag (28. Mai) bekannt wurde, hat Papst Franziskus eine Überprüfung des Erzbistums Köln von Rainer Maria Kardinal Woelki angeordnet. Er entsendet eine sogenannte Apostolische Visitation in das größte deutsche Bistum. Wie findet Woelki das? Inzwischen liegt eine Stellungnahme von ihm vor. 

  • Papst ordnet Überprüfung des Kölner Erzbistums an
  • Reaktion auf die Krise um Kölns Kardinal Woelke
  • Papst Franziskus schickt Prüfer nach Köln

Papst schickt Prüfer nach Köln: Gesandte mit weitgehenden Vollmachten ausgestattet

Mit der Überprüfung hat der Papst zwei Bischöfe beauftragt und sie zu Apostolischen Visitatoren ernannt: Kardinal Anders Arborelius, Bischof von Stockholm, und Johannes van den Hende, Bischof von Rotterdam und Vorsitzender der Niederländischen Bischofskonferenz. Sie sind mit weitgehenden Vollmachten ausgestattet. 

„Die Gesandten des Heiligen Stuhls werden sich im Laufe der ersten Junihälfte vor Ort ein umfassendes Bild von der komplexen pastoralen Situation im Erzbistum verschaffen“, teilte das Erzbistum Köln am Freitag mit. Sie würden „eventuelle Fehler Seiner Eminenz Kardinals Woelkis“ untersuchen.

Alles zum Thema Rainer Maria Woelki

Stellungnahme des Kölner Kardinals Woelki: Immense Auswirkungen nicht erwartet

In einer Stellungnahme von Freitagabend erklärt Woelki: „Es ist gut und richtig für die Aufarbeitung und die Folgen, dass es jetzt mit der Visitation auch einen Blick von außen auf unser Bistum gibt. Sie können eine Situation wie im Erzbistum Köln nach der unabhängigen Untersuchung nicht aus Rom, aus der Ferne genau erfassen. Wer auch immer sich an das Thema Aufarbeitung heranmacht, tritt allen auf die Füße.“

Woelki

Eventuelle Fehler von Kardinal Rainer Maria Woelki, hier im März bei der Pressekonferenz zum Missbrauchsgutachten, werden jetzt untersucht. 

Er habe sich nicht vorstellen können, welche immensen Auswirkungen die Aufarbeitung von Schuld nach sich ziehe. „Wer redet im Moment noch über Täter, wer über die Betroffenen, wer redet über Strukturen und Prozesse, die verändert werden müssen, wer redet über Glauben und Mission und noch vieles mehr, so der Kölner Kardinal. Deshalb sei es zielführend, dass Kardinal Arborelius sowie Bischof van den Hende die nächste Zeit hier im Erzbistum verbringen und sich alles genau anschauen und Gespräche führen.

Woelki: „Ich bin oft gefragt worden: »Musstest du so genau alles untersuchen lassen? Kannst du nicht einfach alles ruhen lassen?« Ich bin der tiefen Überzeugung, dass wir als Christen nicht die Zukunft gewinnen können, wenn wir uns nicht mit der Vergangenheit auseinandersetzen. Das gilt auch für mich. Der Blick von außen durch die Visitation kann wertvolle Hinweise geben, was bei der Aufarbeitung schiefgelaufen ist und was noch zu tun ist.“

Ihm liege weiterhin am Herzen, mit den Menschen hier im Erzbistum stärker in den Dialog zu kommen. „Das ist zurzeit nicht ganz so einfach, weil wir wie überall in der Gesellschaft eine starke Tendenz zu Polarisierung haben. Dieses Gift der Polarisierung, dieses ausschließende »Du oder ich« müssen wir als Christen überwinden“, erklärt er. 

Reaktion aus Rom: Auch ehemaliger Kölner Personalchef sowie Schwaderlapp und Puff im Fokus

Im Fokus der Prüfung stehen aber auch der Hamburger Erzbischof Stefan Heße – ehemals Personalchef in Köln – sowie die beiden beurlaubten Kölner Weihbischöfe Dominikus Schwaderlapp und Ansgar Puff. Auch ihr Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs wird von den beiden Beauftragten des Papstes untersucht. Woelki teilte mit, er begrüße, dass sich der Papst mit der Apostolischen Visitation ein eigenes Bild verschaffen wolle.

Das Erzbistum Köln befindet sich seit vielen Monaten in einer tiefen Vertrauenskrise, die sich in einer Welle von Kirchenaustritten spiegelt. Die Krise begann damit, dass Woelki eine von ihm selbst in Auftrag gegebene Untersuchung zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs zurückhielt. Dafür führte er rechtliche Bedenken an.

Ein neues Gutachten, das im März veröffentlicht wurde, sprach Woelki von Pflichtverletzungen frei, während es den Hamburger Erzbischof Heße belastete, der daraufhin seinen Rücktritt anbot. Die Krise im Erzbistum Köln endete damit aber nicht, weil immer neue Vorwürfe gegen Woelki erhoben wurden. Zuletzt hatten 14 der 15 Kreis- und Stadtdechanten von Woelki „persönliche Konsequenzen“ gefordert. (mit dpa)