Kriegsende in KölnDie letzten Kriegstage von Köln

Die Straßenkreuzung Marzellenstraße am 6.3.1945 (links) und heute. Vor fast genau 70 Jahren nahmen die Alliierten das linksrheinische Köln ein. Das historische Foto zeigt einen deutschen Panzerkampfwagen V „Panther“ nach dem Abschuss durch einen amerikanischen Panzer.

Die Straßenkreuzung Marzellenstraße am 6.3.1945 (links) und heute. Vor fast genau 70 Jahren nahmen die Alliierten das linksrheinische Köln ein. Das historische Foto zeigt einen deutschen Panzerkampfwagen V „Panther“ nach dem Abschuss durch einen amerikanischen Panzer.

von Ayhan Demirci (ade)

Köln – Es sind Bilder und Ereignisse, die für uns heute unfassbar sind. Köln vor 70 Jahren, das war ein Ort der Apokalypse. „Dead City“, die tote Stadt, beschrieben die US-Kriegsreporter den Anblick der vernichteten Metropole, in deren Straßen das Leben augenscheinlich erloschen war. Leichengeruch lag in der Luft.

Eine neue EXPRESS-Serie wirft ein Licht auf die dramatischen Kämpfe, die Tragödien und den bizarren Kölner Kriegswirren-Alltag am Ende der größten Schlacht der Weltgeschichte.

In den letzten Februartagen 1945 hatten sich die alliierten Streitkräfte allmählich in Schlagdistanz zu Köln gebracht. Nach verlustreichen Kämpen in der Eifel (Hürtgenwald) und dem erbitterten deutschen Widerstand bei der Einnahme von Aachen richteten sich die Amerikaner nun, auf der letzten Etappe ostwärts zum Rhein, auf einen weiteren Endkampf ein.

Alles zum Thema USA

Am 6. März war das Ziel erreicht: GIs standen am Kölner Dom!

Die USA hatten die Stadt, die noch am 2. März mit einem der größten aller Fliegerangriffe sturmreif und endgültig zu einer Steinwüste gebombt worden war, besetzt - nach zwölf Jahren war die Nazi-Tyrannei in Köln beendet. Weitere Wochen sollten vergehen, bis auch das rechtsrheinische Köln und das Umland, in das sich viele NS-Kader, an der Spitze der Gauleiter, abgesetzt hatten, befreit war.

Am 8. Mai war der Zweite Weltkrieg, der 55 Millionen Menschen den Tod gebracht hatte, beendet.

Köln war dabei die größte Stadt, die die US-Armee auf ihrem gigantischen Feldzug im Westen - an der Seite französischer, britischer und kanadischer Truppen - in Europa erobert hatte. Die EXPRESS-Serie „Die letzten Kriegstage von Köln“ zeichnet die 120 Stunden zwischen dem 2. und 6..März 1945 nach - anhand von offiziellen Dokumenten, Kriegsfotos, Zeitungsberichten, Tagebüchern und Erinnerungen von Zeitzeugen.

Am 1.März hatte der Gauleiter Josef Grohé die Evakuierung des Linksrheinischen angeordnet. In einer der letzten Ausgaben der Parteizeitung „Westdeutscher Beobachter“, die ihre Zentrale im Deutzer Verlagshaus gegenüber der heutigen Lanxess-Arena hatte, wurde der „Kampf bis aufs Messer“ propagiert - blinder Fanatismus. In Wahrheit war die Lage aussichtslos. Jeder Tag war jetzt Endzeit.

1945 - Kriegsende in Köln

• Eine Stadt erinnert sich: Hier die Geschichte des Mädchens Ursula.