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Kriegsende 1945Köln-Legende Ludwig Sebus rannte um sein Leben

Köln – April 1945, Ende des Zweiten Weltkriegs am Rhein. Köln lag rund um den Dom in Trümmern, die Stadt war nur noch ein graues, staubiges Skelett. EXPRESS berichtete in zahlreichen aktuellen Artikeln über das Inferno vor 75 Jahren (hier lesen Sie mehr), viele überlebende Kölnerinnen und Kölner können noch heute ihre Geschichten erzählen. So wie Kölns Karnevals-Star Ludwig Sebus.

Der 94-jährige Krätzchensänger und Komponist berichtete EXPRESS über ein dramatisches Kriegserlebnis: Als 19-jähriger Funker der Wehrmacht saß er in den Kleinen Karpaten (Slowakei) auf verlorenem Posten. Seine Kameraden waren längst abgerückt, als die Russen kamen – und er ganz allein der anrollenden Armee gegenüberstand.

Ludwig Sebus: Der Kölner überlebte den Zweiten Weltkrieg

„Ich nahm das Funkgerät mit den verschlüsselten Unterlagen über die Stellungen, die dem Feind nicht in die Hände fallen durften“, erinnert sich Sebus. In Todesangst schwang er sich das 40 Pfund, also 20 Kilo schwere Gerät auf den Rücken und rannte um sein Leben.

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Doch im dichten Wald des Gebirges nahe Österreich konnte Sebus nicht verschwinden. Das Gelände war unwegsam, vor seinen Augen lag ein alter, steiler Weinberg, der ihm nur wenig Schutz bot. Und bis zum Gipfel waren es rund 300 Meter.

„Die Russen kamen auf Sichtweite ran und haben auf mich geschossen. Mit Pistolen, mit Granatwerfern, mit Maschinengewehren – alles, was sie hatten“, erzählt Ludwig immer noch sichtlich bewegt. „Tausende Splitter flogen um mich herum. Aber es ist mir nichts passiert.“

Karnevals-Star Ludwig Sebus vertraute auf seinen Schutzengel

Sebus, heute noch gläubiger Christ und als Jugendlicher Messdiener, schickte wohl Stoßgebete in den Himmel: „Ich habe mich immer in der Hand Gottes gefühlt. Und das war für mich persönlich ein Wunder. Denn das war an für sich nicht erklärbar.“

Zehn Minuten lang oder länger, so Sebus, stand er unter Dauerbeschuss. Immer wieder rennen, auf den Boden schmeißen, Kopf einziehen, weiterrennen. Meter für Meter. Doch zum Glück traf ihn keine einzige Kugel, erwischte ihn kein Granatsplitter. Er konnte unverletzt fliehen und kam wenig später zurück in sein geliebtes Köln, das die Amerikaner Anfang März von den Nazis befreit hatten.