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Kommen meine Geschenke im Lockdown an?Deutsche Post mit dringender Warnung an alle

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Ein DHL-Bote verteilt Ende September mit Mund Nasen-Schutz Briefe und Pakete: DHL und Deutsche Post erklären, wie und wann die Geschenke auch im Corona-Lockdown rechtzeitig ankommen.

von Martin Gätke (mg)

Köln/Düsseldorf – Noch etwas mehr als eine Woche bis zum Weihnachtsfest – und Deutschland macht alles dicht.

Am Mittwoch (16. Dezember) kommt der harte Lockdown, den Kanzlerin Merkel und die Länder am Wochenende beschlossen haben. Dann schließt auch ein Großteil der Geschäfte, Schluss mit dem Shopping-Bummel in der Vorweihnachtszeit. Stattdessen wird online gekauft. Viel zu tun für Paketzusteller wie DHL oder Hermes – zu viel?

Corona-Jahr ist Rekord-Jahr für Online-Bestellungen

Während dem stationären Handel ein Desaster droht, steht der Gewinner 2020 schon jetzt fest: der Online-Handel. Für ihn wird das Corona-Jahr zum Rekordjahr: Black Friday, Cyber Monday und nun ein strammer Endspurt zur Weihnachtszeit: 57 Prozent der Deutschen kaufen in diesem Jahr vermehrt online, schätzen Analysten.

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Da muss der Kölner Einzelhandel kreativ werden – und reagiert zwar mit Verständnis, wenn es um den Lockdown geht, aber auch wichtigen Appellen.

Corona-Zeit ist Bestellzeit, das heißt: Eine massive Zunahme von Paketen, die von A nach B versendet werden müssen. Die Deutsche Post verzeichnet schon jetzt ein Rekordjahr, arbeitet unter Volllast. „Allein in der vergangenen Woche haben haben wir 56 Millionen Pakete bearbeitet und zugestellt“, erklärt Achim Gahr, Leiter der Pressestelle Mitte der Deutsche Post DHL Group in Düsseldorf.

„Stellenweise 11 Millionen Pakete – nur an einem Tag.“ Zum Vergleich: an gewöhnlichen Tagen sind es gut 5 Millionen Pakete, die die Post transportiert.

Noch mehr Bestellungen im Lockdown: Packt das die Deutsche Post?

Gahr zu EXPRESS: „Hätte man uns im vergangenen Jahr zur gleichen Zeit gefragt, wie hoch das Wachstum der Paketmenge sein wird, die 2020 verschickt wird, hätten wir mit 6 bis 8 Prozent gerechnet.“ Doch dann kam die Krise. „Wir liegen schon jetzt bei 15 bis 20 Prozent.“

Und wenn ab Mittwoch alles dicht macht, dürften noch mehr Menschen ihre Geschenke Last Minute bestellen. Wie groß werden die Belastungen für die Zulieferer und Mitarbeiter der Deutschen Post und DHL? Kommen die Pakete noch rechtzeitig an?

Deutsche Post: „Wir sind zuversichtlich, alles zu packen”

Das DHL Paketzentrum Köln-West am Eifeltor im Süden der Stadt arbeite unter Hochdruck und rund um die Uhr, erklärt Gahr. Um die gewaltige Menge an Paketen zu managen, wird die mechanisierte Zustellbasis in der Oskar-Jäger-Straße in den Abendstunden ebenfalls zu einem Paketzentrum umfunktioniert.

„Wir sind zuversichtlich, auch diesen Lockdown zu packen“, erklärt der Pressesprecher. Schon im ersten Lockdown hätten die Menschen vermehrt online bestellt, man habe sich auf die Lage einstellen können.

Deutsche Post stockt auf: 10.000 Mitarbeiter und 13.000 Fahrzeuge mehr

Nun seien 10.000 Mitarbeiter deutschlandweit zusätzlich eingestellt worden, 13.000 weitere Post-Fahrzeuge seien angemietet worden. In den Innenstädten tragen mittlerweile auch Briefträger kleinere Pakete aus – normalerweise kommt der Paketbote getrennt. In einigen Regionen wurden zusätzliche Abendlieferungen bis 21 Uhr eingerichtet. Reicht das?

„Wir gehen davon aus, dass ein Großteil der Kunden schon längst die Weihnachtsgeschenke bestellt haben“, so Gahr. Schon im November hätten viele ihre Online-Einkäufe getätigt. Zwar sei es schwierig einzuschätzen, wie hoch der Ansturm auf die Postfilialen ab Mittwoch sein wird, aber: „Auch dann bin ich zuversichtlich. Unser Netz an Paketstationen ist sehr viel größer geworden“, erklärt Gahr weiter.

Deutsche Post: Was müssen Kunden tun, damit Pakete pünktlich sind?

Und was müssen Kunden nun tun, damit ihr Geschenk auch wirklich ganz sicher unter dem Weihnachtsbaum liegt? „Die letzte Frist ist am 19. Dezember, 12 Uhr. Dann sollte das Paket in der Filiale abgegeben sein, um pünktlich zu Weihnachten zugestellt zu werden“, erklärt der Pressesprecher.

Doch er warnt gleichzeitig: „Das ist die letzte Frist. Es ist sicherer, die Pakete frühzeitig zu bestellen und verschicken. Am besten jetzt.“ Das empfehle die Deutsche Post schon seit November.

Hermes: Garantie für Sendungen, die bis 21.12. abgegeben werden

Auch Hermes habe sich auf das Weihnachtsgeschäft in Corona-Zeiten vorbereitet, erklärt Pressesprecherin Julia Kühnemuth auf EXPRESS-Anfrage.

Rund 3.500 zusätzliche Arbeitskräfte wurden eingestellt, der Fuhrpark um 3.900 zusätzliche Fahrzeuge aufgestockt. Man könne den Kunden eine verlässliche Zustellung zu Weihnachten garantieren, „sofern sich das Infektionsgeschehen nicht massiv verstärkt”, erklärt Kühnemuth. „Für Sendungen, die bis zum 21.12. in einem unserer PaketShops abgegeben werden, erfolgt bis Heiligabend ein garantierter erster Zustellversuch, so dass die Geschenke pünktlich unter dem Weihnachtsbaum liegen.”

Auch wenn ab Mittwoch der Lockdown startet, könnten 75 Prozent dieser Shops geöffnet bleiben, „da sie in Geschäfte für den täglichen Bedarf integriert sind.” Doch auch Hermes mahnt: „Wo immer dies möglich ist, sollten Kund*innen ihre Pakete jedoch so frühzeitig wie möglich auf die Reise schicken.”

Vor Weihnachten: Seit November Lieferengpässe im Elektronik-Bereich

Doch die Zustellung von Paketen ist nicht das einzige Problem: Schon seit November gibt es Lieferengpässe, vor allem bei Elektrogeräten. Spülmaschinen und Spielekonsolen – derzeit so gefragt wie nie. Wo das Geld an der einen Seite für Urlaub gespart wird, wird es auf der anderen Seite für Zuhause ausgegeben. Wer also nach Elektroartikeln sucht, sollte unbedingt frühzeitig kaufen.