Zahlen, bitteKölns Stadtwerke-Bilanz: Viele Rekorde und irre Verluste

digas-154575572_MDS-EXP-2017-12-01-71-125802512

Die RheinEnergie-Zentrale am Parkgürtel, fotografiert 2017.

Köln – Da sein für Köln. Wo Zukunft Stadt findet. Griffige Slogans sollen unterstreichen, was die Stadtwerke Köln (SWK) so alles leisten und 2019 geleistet haben.

Wer die SWK noch nicht so oft gehört hat: Der Stadtwerke-Konzern ist mit 13.000 Mitarbeitern nach Stadtverwaltung und Ford-Werken der drittgrößte Arbeitgeber Kölns und stellt sich in den Dienst der „Daseinsvorsorge“ aller Bürgerinnen und Bürger.

Kölner Stadtwerke ziehen Bilanz: Viele Rekorde und Verluste

Er regelt die Versorgung mit Strom, Wärme, Wasser (RheinEnergie AG) und Bus und Bahn (KVB) sowie Telefon und Internet (NetCologne), ebenso die Aufrechterhaltung von Gütern (HGK), Sport und Gesundheitsangeboten (Kölnbäder) und Wohnen (Moderne Stadt, WSK) und natürlich die Müllentsorgung (AWB, AVG).

Alles zum Thema Corona

Gesamtumsatz: 5,5 Milliarden Euro. Gewinn: 74 Millionen Euro. Knapp 49 Millionen davon fließen in den städtischen Haushalt.

Der Stadtwerke-Konzern hat insgesamt 31 Gesellschaften, die teilweise wiederum andere Firmengeflechte haben. Die Rheinenergie AG etwa zählt noch 40 weitere Beteiligungen in Deutschland und Rumänien.

Vor 60 Jahren wurden die SWK gegründet. Anlässlich des runden Jubiläums listet EXPRESS jede Menge weitere imposante Zahlen aus der am Montag verkündeten Jahresbilanz von 2019 auf.

Die RheinEnergie AG:

  • Umsatz: 2,5 Milliarden Euro
  • Mitarbeiter: 2.994
  • Stromabsatz: 11,79 Milliarden Kilowattstunden
  • Erdgasabsatz: 7,5 Milliarden Kilowattstunden
  • Fernwärmeabsatz: 1,13 Milliarden Kilowattstunden
  • Wasser: 85,7 Millionen Kubikmeter
  • Gewinn: 148 Millionen Euro

Chef Dr. Dieter Steinkamp: „Besonders stolz bin ich, dass wir in diesem Jahr stark die E-Mobilität fördern und bis Juni 2021 die Ladestationen für E-Autos in Köln von 400 auf 800 aufstocken werden.“

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB):

  • Umsatz: 299,4 Millionen Euro
  • Mitarbeiter: 3795 Beschäftigte
  • Kunden: 286 Millionen Menschen in Bus und Bahn – Fahrgastrekord
  • Festgestellte Schwarzfahrer: 2 %, also geschätzt 5,7 Millionen
  • Verlust: 100 Millionen Euro

Chefin Stefanie Haaks: „Die Zahl unserer Stammkunden stieg auf 316.200. Etwa jeder vierte Kölner ist also inzwischen mit einer Zeitkarte der KVB unterwegs.“ In Hinblick auf die Coronakrise und die ausbleibenden Fahrgäste sagt Haaks: „Im März haben wir vier Millionen, im April sieben Millionen Euro weniger eingenommen.“

digas-163070873_MDS-KSTA-2019-03-25-71-145411465

Kehrmännchen am Rheinboulevard. Ein Foto von 2019.

Abfallwirtschaftsbetriebe Köln AWB:

  • Umsatz: 171,9 Millionen Euro
  • Mitarbeiter: 1.800
  • Gewinn: 12,7 Millionen Euro (wie Vorjahr)

Ein Stadtwerke-Sprecher: „Die AWB leert jede Woche 270.000 Mülltonnen und 9.170 Kilometer Straßenland. Man könnte also sagen, dass die AWB jeden Monat eine Strecke reinigt, die einmal um die Erde reicht.“

NetCologne:

  • Umsatz: 244 Millionen Euro
  • Mitarbeiter: 960
  • Gewinn: 11,2 Millionen Euro
  • Kunden: 422.000 Anschlüsse. Ein Plus von 34.000 im Vergleich zum Vorjahr

Geschäftsführer Timo von Lepel: „Wir haben im vergangenen Jahr 1000 Kilometer neue Glasfaserkabel verlegt und kommen nun auf eine Gesamtlänge von 28.000 Kilometern. Unsere Partnerschaft mit der Kölnmesse um zehn Jahre verlängert. 300 Schulgebäude wurden mit Glasfaser ausgestattet.“

NetCologne_Geschäftsführung_ (1)

NetCologne Geschäftsführer Timo von Lepel und Dorothee Schumacher.

Kölnbäder:

  • Umsatz: 15,9 Millionen Euro
  • Mitarbeiter: 318
  • Besucher: 2,74 Millionen
  • Verlust: 19,4 Millionen Euro. Der Betriebsverlust pro Besucher stieg im vergangenen Jahr auf 7,06 Euro

Sprecherin Franziska Graalmann: „Die Kölnbäder GmbH investierte 2019 insgesamt 1,2 Millionen Euro in Sachanlagen.“ Darunter Neubau von Umkleiden, Trinkwassersanierung, Wasserkletterwand im Zollstockbad.

Häfen und Güterverkehr Köln (HGK):

  • Umsatz: 75,4 Millionen Euro
  • Mitarbeiter: 581
  • Rekordgewinn: 10,3 Millionen Euro

Chef Uwe Wedig: „Wir freuen uns sehr, erstmals in der Geschichte der HGK einen zweistelligen Millionen-Gewinn ausweisen zu können.“

Die GEW: Die GEW Köln (ehemals Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerke Köln AG), ein Zusammenschluss von RheinEnergie, NetCologne, Brunata-Metrona (Heiz- und Wasserkostenabrechnung) und den Stadtwerken Düsseldorf (20 % Beteiligung). Die Gesellschaft konnte für das Jahr 2019 gut 165 Millionen Euro an die Muttergesellschaft Stadtwerke Köln abführen.