Verhältnis zur OB zerrüttetGrüne schicken Kämmerin Gabriele Klug in Rente

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Stadtkämmerin Gabriele C. Klug (Grüne).

Köln – Die Grünen schicken ihre eigene Parteikollegin als Stadtkämmerin in Rente. Sie lehnen eine Wiederwahl von Gabriele Klug für den Posten ab. Der Spitzenposten soll neu besetzt werden.

In einem gemeinsamen Antrag mit dem Bündnispartner CDU fordern die Grünen die Verwaltung auf, die Stelle auszuschreiben und einen Personalberater mit der Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger von Gabriele Klug zu beauftragen.

„Das Unternehmen soll durch eine öffentliche Ausschreibung und durch Direktansprache von geeigneten Bewerberinnen beziehungsweise Bewerbern“ dem Stadtrat Personalvorschläge unterbreiten, heißt es in dem Antrag.

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Amtszeit endet im Dezember

Kämmerer sind ebenso wie die Dezernenten Wahlbeamte, die der Stadtrat bestimmt. Ihr Dienstvertrag gilt jeweils für acht Jahre. Die Amtszeit der 63-jährigen Juristin Klug endet im Dezember.

Dass die Grünen die Entscheidung gegen die eigene Parteikollegin trafen, dürfte vor allem mit dem zerrütteten Verhältnis zwischen der Fraktionsspitze und Oberbürgermeisterin Henriette Reker auf der einen Seite und Klug auf der anderen zu erklären sein. Zuletzt hatte sich die Kämmerin parteiintern gegen die Fraktionsvorsitzende Kirsten Jahn und den Fraktionsgeschäftsführer Jörg Frank gestellt.

Diskussion um Ämterhäufung

Sie forderte im Zusammenhang mit der Stadtwerke-Affäre wie viele andere auch den Rückzug Jahns aus dem Aufsichtsrat des kommunalen Konzerns; von Frank verlangte sie den Verzicht auf Mandate in Aufsichtsräten und Ausschüssen. Eine derartige Ämterhäufung wie bei dem Fraktionsgeschäftsführer dürfe es nicht mehr geben.

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Oberbürgermeisterin Reker hat unlängst den Einfluss der Finanzchefin verringert, in dem sie ihr die Zuständigkeit für die städtischen Unternehmen entzogen hat. In der Affäre um den hoch vergüteten Geschäftsführerposten bei den Stadtwerken erstaunten die beiden Spitzenfrauen im Rathaus durch ihre höchst unterschiedliche Bewertungen: Während Reker das gescheiterte Auswahlverfahren zugunsten des SPD-Politikers Martin Börschel öffentlich als Rückfall in schlimmste Klüngelzeiten kritisierte, äußerte sich Klug sehr wohlwollend.

FDP will Suche nach neuer Finanzchefin unterstützen

Sie empfinde „die Entscheidung als Gewinn für die Stadtwerke – Börschel denkt sehr sachlich und strategisch“. In den Sitzungen des Finanzausschusses schien es zuletzt so, als sei die SPD der Kämmerin noch am ehesten zugetan. Die FDP hat bereits angekündigt, die Suche nach einer neuen Finanzchefin oder einem neuen Finanzchef zu unterstützen.

(exfo)