Kölns dümmster VerbrecherRäuber mit Waffe in Penny-Markt – seine Beute ist lächerlich

Penny_Kasse_Symbol

In einem Penny-Markt in Köln machte ein Räuber übersichtliche Beute. Das Foto wurde während der Corona-Schutzmaßnahmen in Hamburg gemacht, die Tat spielte sich schon vorher ab.

Köln – Das Überwachungsvideo seines Raubüberfalls in der Kölner Thieboldsgasse könne man in folgende Kategorie einordnen: „Die dümmsten Verbrecher.“ Michael O. (44) war mit gezückter Waffe in einen sogenannten Fisch-Spa gestürmt und wurde vom Freund der Inhaberin überwältigt (hier lesen Sie mehr). Seit Mittwoch muss sich der Angeklagte vor dem Kölner Landgericht verantworten.

Köln: Räuber droht in Fisch-Spa mit Waffe

In dem Geschäft können sich Kunden von kleinen Fischen die Hornhaut von den Füßen knabbern lassen; viele dürften diese Art von Spa aus Urlaubsgebieten kennen. In der Annahme, mehrere Hundert Euro Beute machen zu können, um davon Heroin zu kaufen, hatte der Drogenabhängige mit einer Schreckschusspistole gedroht und zunächst ein Smartphone eingesteckt.

Als der Bedrohte sich jedoch wehrte, lief Michael O. aus dem Laden und wollte sich auf ein Fahrrad schwingen, das er kurz zuvor am Agrippabad gestohlen hatte.

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Kölner Räuber von Opfer und Polizisten überwältigt

Doch die Flucht scheiterte, der Mann aus dem Laden und zwei Polizisten, die an ihrem freien Tag zufällig am Tatort waren, überwältigten den Räuber. Weitere Beamte brachten den Täter zum Polizeipräsidium.

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Am Ziel in Kalk angekommen mussten die Polizisten den 44-Jährigen wecken; er war auf der Fahrt im Streifenwagen eingeschlafen. Ein Haftrichter schickte den mehrfach Vorbestraften, der erst seit einigen Wochen aus dem Gefängnis entlassen worden war, in Untersuchungshaft. Beim Prozess gab der Mann an, am Tattag Heroin, Kokain und Tabletten konsumiert zu haben.

Kölner Penny-Markt überfallen, Twix erbeutet

Weiter wirft die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten vor, am Vortag seiner Festnahme die Kassiererin eines Penny-Marktes im Kölner Stadtteil Ostheim mit der Waffe bedroht zu haben.

Da sie nicht schnell genug die Kasse geöffnet habe, habe der Räuber sich mit einem Schokoriegel der Marke Twix begnügt und sei geflüchtet, heißt es dazu in der Anklageschrift.

Kölner: Andere trinken Kaffee, ich nehme Heroin

Michael O. äußerte die Hoffnung, statt eine Haftstrafe absitzen zu müssen, in eine Entzugsklinik eingewiesen werden zu können. Seinen Drogenkonsum erklärte er dem Richter so: „Wie Sie morgens einen Kaffee trinken, um in Gang zu kommen, nehme ich halt Heroin.“ Vor den Raubtaten hätte er in Geschäften etwa Parfüm gestohlen und dieses gewinnbringend verkauft.

Der Angeklagte hat schon mehrere Jahre im Gefängnis gesessen, „das ging rein, raus, rein, raus.“ Vor ein paar Jahren hatte er sich auf der Flucht vor der Polizei beide Fersenbeine gebrochen, als er von einer Brücke gesprungen sei. Derzeit arbeitete in der JVA Siegburg in der Schlosserei, da sei man zufrieden mit ihm. Ein Urteil in dem Verfahren soll am 24. April fallen.