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Kölnerin traf Ex-PräsidentenSein Schicksal bewegte viele – so gut sieht er heute aus

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Das entstellte Gesicht des damaligen Staatspräsidenten der Ukraine, Viktor Juschtschenko

von Ayhan Demirci (ade)

Abu Dhabi – Es ist der selbe Mensch, aber die Fotos trennen Welten. Eins zeigt einen gezeichneten Mann mit traurigen Augen, dessen Gesicht entstellt ist. Das andere einen sehr gut aussehenden, smarten Herrn, der seine geöffneten Hemdsärmel locker aus dem Sacko hängen lässt. Er ist wegen seiner Vergangenheit einer der berühmtesten Ex-Präsidenten der jüngeren Geschichte.

Die Dame an seiner Seite ist die Kölner Galeristin Brigitte Schenk. Das Foto ist nur wenige Tage alt und entstand in Abu Dhabi, Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate.

Es war ein Anschlag

Das ehemalige Staatsoberhaupt ist der Ukrainer Viktor Juschtschenko (63), der im September 2004 Opfer einer gezielten Dioxinvergiftung wurde, die sein Gesicht stark entstellte und seine Organe lebensgefährlich angriff.

Am Abend, bevor die ersten Symptome auftraten, hatte sich der Politiker mit Ihor Smeschko, dem Chef des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes, und dessen Stellvertreter Wolodymyr Sazjuk auf dessen Datscha getroffen.

Der prowestliche Juschtschenko war zum Zeitpunkt der Vergiftung Favorit bei den Präsidentenwahlen. Der Verdacht: Putins Russland, das Juschtschenkos Rivalen ums Amt Viktor Janukowitsch unterstützte, könnte hinter dem Anschlag stehen.

Hatte Russland die Finger im Spiel?

Bewiesen war am Ende nichts. Aber man weiß: das Dioxin war einer Suppe beigemischt. Juschtschenko überlebte und bekam in Wien eine Spezialbehandlung für seine Haut, die geglättet werden konnte, aber Narben blieben.

Jetzt also: Der beinahe ermordete Ex-Präsident und eine Kölner Kunst-Lady Seite an Seite.

Frau Schenk, wie kam es denn dazu? „Ich habe auf einer Kunstmesse in Abu Dhabi ausgestellt, und da sahen wir überraschend Herrn Juschtschenko vorbeikommen. Einer meiner Mitarbeiter aus Köln ist zufällig ukrainischer Staatsbürger, und hatte ziemliche Probleme, zügig ein Visum für Abu Dhabi zu bekommen. Wir hatten also neben der Kunst natürlich noch andere Themen, über die wir redeten.“

Tochter studiert in Arabien

So erfuhr Brigitte Schenk auch, dass Juschtschenkos Tochter an einer Uni in Abu Dhabi studiert (ein Ableger der berühmten Pariser Sorbonne), daher die Connection ins arabische Emirat. 

Für Brigitte Schenk war das Treffen ein weiterer Höhepunkt zehn bewegter Tage: Die in Fühlingen geborene Kölnerin, die ihre Galerie an der Albertusstraße hat, war zuvor Gast bei der Eröffnung des spektakulären Kunstmuseums „Louvre Abu Dhabi“ und erlebte prominente Gäste wie das französische Präsidentenpaar Emanuelle und Brigitte Macron, den Stararchitekten Jean Nouvel und den Scheich von Dubai, Muhammad bin Raschid Al Maktum.   

(exfo)