Kölner zu Weltzoochef gekürtZoodirektor Pagel verkündet Kooperation mit Prinzessin

Theo Pagel

Der Kölner Zoodirektor Theo Pagel bei seiner Antrittsrede beim Weltkongress der Zoodirektoren in Buenos Aires.

von Ayhan Demirci (ade)

Köln/Buenos Aires – Planet Erde, Mutter Natur, wohin geht die Reise? Die Menschheit sorgt sich um aussterbende Arten, die geschundene Schöpfung. Bringt ein Kölner nun neue Hoffnung für die Tierwelt des blauen Planeten? Man möchte es gern glauben! Theo Pagel (58), Direktor des Kölner Zoos, ist jetzt neuer Präsident des Weltzooverbandes, einem Zusammenschluss von rund 400 Zoos und Tierparks weltweit.

Kölner Zoochef hält Antrittsrede bei Kongress in Argentinien

In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires legte er mit seiner Antrittsrede sein Manifest für eine bessere Zukunft vor. Das oberste Ziel von Pagel, der seit 2007 den Kölner Zoo leitet: „Substanzielles für den Erhalt der Artenvielfalt zu leisten, einen echten Beitrag zum Naturschutz.“

Theo Pagel kündigt Zusammenarbeit mit GreenTeen an

Dafür wolle er mit der Weltnaturschutzunion zusammenarbeiten. Weiterhin will Pagel „ganz im Sinne von Fridays for Future“ auch die Jugend der Welt einbeziehen: „Hier stehen wir schon mit dem GreenTeen-Team von Theodora zu Liechtenstein in Kontakt, einer Initiative junger Menschen für einen nachhaltigeren Lebensstil und den Erhalt der Biodiversität.“ Die Politik müsse dabei die Weichen stellen, da Artensterben und den Klimawandel zu beenden. Theodora von Liechtenstein ist eine „echte“ Prinzessin aus dem Fürstentum und stark engagiert, ohne eine Rebellin zu sein.

Alles zum Thema Kölner Zoo

GreenTeen und Theodora zu Liechtenstein: Das ist so etwas wie Greta Thunberg für Tiere. „Ziel ist es, über die Zoos die Jugend zu aktivieren, anderen jungen Menschen zu zeigen, wie wichtig Artenschutz ist und sich selbst einzubringen“, erklärt der Sprecher des Kölner Zoos, Christoph Schütt.

Und natürlich wolle er dafür sorgen, dass die Zoologischen Gärten weltweit „sich noch weiter verbessern, in Sachen Tierhaltung aber auch in Hinsicht auf die Ziele Forschung, Bildung sowie Arten- und Naturschutz.“

Kölns Zoodirektor war als Experte in den Vatikan geladen

Pagels Expertise ist gefragt, sogar im Vatikan, wo man sich auch Gedanken macht um die Zukunft der „göttlichen Ordnung“. Im Frühjahr reiste der Direktor nach Rom, als Gast einer Konferenz der „Pontifical Academy of Science“, also einer naturwissenschaftlichen Akademie der Geistlichkeit. „Gefragt war unsere Expertise beim Thema Artenschutz. Diese Zugänge sind auch für uns in Köln Gold wert.“ Das Ehrenamt als Verbandspräsident öffne viele Türen, die sonst verschlossen blieben, so Pagel.

Für den Kölner Zoo wünscht sich Theo Pagel ein Schnabeltier

Auf die Frage, welches Tier er sich für den Kölner Zoo noch wünschen würde, sagte der Direktor übrigens gegenüber der „Rheinischen Post“: „Das Schnabeltier. Das fasziniert mich sehr.“ Man könne die Tiere leider nur in australischen Zoos sehen: „Es sieht aus wie ein Biber, hat aber einen Entenschnabel, legt Eier und hat auch noch eine Giftdrüse. Was verrückteres gibt es nicht.“