Nachhaltigkeit aus ÜberzeugungKennen Sie schon das Café Mobil aus Köln?
Früher Schreiner, heute Barista. Als Burghard wieder einmal auf einer Messe in Mailand unterwegs war und einen Kaffee trank, reichte es ihm. „Ganze Wälder wandern in die Mülltonne. So wollte ich nicht weitermachen. Da kam mir die Idee mit dem Kaffee“, erzählt der 42-Jährige. Gemeinsam mit seiner Frau Julia betreibt er das Café Mobil. In einem 1972er Citroën HY stehen sie Woche für Woche auf vielen Märkten der Domstadt.
„Wir fokussieren uns auf unsere Leidenschaft“
Schon als Kind war Burghard regelmäßig mit auf dem Wochenmarkt. Denn seine Eltern hatten einen Stand mit Kräutertees und Gewürzen, den mittlerweile seine Schwester betreibt. Doch damals war er weniger begeistert vom Konzept Wochenmarkt. „Als Kind fand ich es vor allem anstrengend – das frühe Aufstehen, das Frieren im Winter …“, sagt er. Heute sieht das anders aus: „Mit unserem Stand können wir viel besser experimentieren als in einem festen Laden. Anfangs gab es bei uns beispielsweise Crêpes und Kaffee. Heute fokussieren wir uns auf unsere Leidenschaft: den Kaffee.“
Spezialitäten-Kaffee braucht kein Siegel
Dabei ist ihm und seiner Frau vor allem eins wichtig: Nachhaltigkeit. Das zeigt sich sowohl bei der Bezahlung der Mitarbeiter als auch im Sortiment. Bei den Bohnen wird auf höchste Qualität Wert gelegt. Im Ausschank haben die beiden daher ausschließlich handverlesene Hochland-Spitzenkaffees. „Dabei brauchen wir kein Fairtrade-Siegel“, erklärt der Barista. „Zertifikate kosten nur Geld. Und das haben viele kleinere Kaffeeanbauer nicht. Die Qualität des Spezialitäten-Kaffees, den wir einkaufen und anbieten, ist so hoch, dass uns ein Siegel keinen Mehrwert bietet.“ Die Kölner Privatröstereien Schamong und Moxxa verarbeiten die Bohnen schonend in kleinen Mengen im traditionellen Trommelröster. Julia und ihr Mann holen diese dann mit dem Lastenrad ab.
Weitere Informationen zum Café Mobil
Standorte
Das Café Mobil finden Sie dienstags und freitags auf dem Sudermannplatz im Agnesveedel, donnerstags auf dem Chlodwigplatz in der Südstadt und samstags am Gürtel in Riehl.
Kontakt
Café Mobil Julia Redisiu und Burghard Stephan
+49 162 9347960 info@cafe-mobil.net www.cafe-mobil.net
Instagram @cafemobilcologne
Verzicht auf Verpackungen
Außerdem versuchen die beiden Händler, soweit es geht, auf Verpackungen zu verzichten. „Wir decken uns privat auf dem Markt ein. Dabei ist es viel einfacher, bedarfsgerecht und ohne Verpackungen einzukaufen“, sagt er. „Bei der Milch für unser Café Mobil haben wir leider noch keine passende Alternative zum Getränkekarton gefunden. In nachhaltigeren Verpackungen gibt es nur Frischmilch und diese wird für unseren Bedarf einfach zu schnell schlecht.“ Zudem wird der Kaffee am Stand in Porzellantassen genossen. Es gibt keine Plastik- oder Pappbecher. Wer sein Heißgetränk mitnehmen möchte, kann einen Pfandbecher verwenden.
Zeit für Genuss
Doch von „to go“ halten Julia und Burghard wenig. „Wir bieten es an, aber wir sind davon überzeugt, dass es besser ist, sich bewusst für seine Tasse Kaffee Zeit zu nehmen und sie zu genießen.“ Probieren Sie es aus!
Weiße Kaffeemousse von André Karpinski
Für sechs Portionen
Zutaten: 200 Gramm weiße Schokolade 600 Milliliter Schlagsahne 250 Gramm Kaffeebohnen 250 Gramm Erdbeeren
Zubereitung: Das Dessert braucht ein wenig Vorbereitung. Am Abend vorher mischen Sie Schlagsahne und Kaffeebohnen und lassen dies mindestens 24 Stunden im Kühlschrank ziehen. Am nächsten Tag gießen Sie die Sahne durch ein feines Sieb. Von den 600 Millilitern bleiben etwa 300 Milliliter übrig, der Rest wird von den Kaffeebohnen aufgesaugt. Zwei Drittel der Kaffeesahne steif schlagen, den Rest aufkochen und darin die weiße Schokolade schmelzen. Vorsicht: Weiße Schokolade ist empfindlich und darf nicht zu hoch erhitzt werden. Diese abkühlen lassen und unter die geschlagene Sahne heben. Die Erdbeeren waschen und mit der Mousse anrichten.
Ein Tipp: Die Kaffeebohnen kurz mit warmem Wasser abspülen und dann im Ofen bei 70 Grad für rund eine Stunde bei geöffneter Tür trocknen. Danach können sie daraus wieder ganz normal Ihren Kaffee mahlen.