Kölner Unfall-DramaTödliche Ignoranz und Schlamperei: Anne M. könnte noch leben

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Die Traueranzeige für die verstorbene Anne M. erschien am Samstag (21. November) im „Kölner Stadt-Anzeiger".

von Jan Wördenweber (jan)

Köln – Die mangelhafte Konstruktion von Lärmschutzwänden an der Autobahn 3 in Köln war bereits 2008 bekannt. Was nach dem Tod der Kölnerin, die am 13. November von einer dieser Betonplatten erschlagen worden ist, alles ans Licht kommt, ist nicht nur für Angehörige und Freunde der Toten unfassbar. Diese Schlamperei sorgt für Entsetzen und Wut zugleich. Ein Kommentar.

In Genua stürzt eine marode Brücke ein. In Bangladesch bricht ein ganzes Hochhaus zusammen. Tragödien mit zig Toten - unvorstellbar in Deutschland?

Wir sind doch schließlich das Land mit TÜV und so vielen anderen Prüfinstanzen... Aber auch mit einem Landesbetrieb Straßen.NRW, der offensichtlich nicht funktioniert.

A3: Kölner Unfall-Drama Folge von Schlamperei

Heute wissen wir, dass die Kölner Autofahrerin vielleicht noch leben könnte, wenn an mindestens einem Schreibtisch in Düsseldorf nicht so unfassbar geschlampt worden wäre. 

Es klingt unglaublich, ist aber inzwischen eingeräumt worden: Da wird im Abnahmeprotokoll 2008 auf den Mangel bei der Konstruktion der Lärmschutzwand aufmerksam gemacht. Straßen.NRW fordert daraufhin die inzwischen insolvente Baufirma mehrfach auf, einen statischen Nachweis zu erbringen. 

Und was passiert dann? Nichts. Die Sache verläuft im Sande. Diese Ignoranz kostete einem Menschen wohl das Leben.

Vertrauen wir nun auf eine gewissenhafte Arbeit Staatsanwaltschaft, dass die Schuldigen der Katastrophe ausfindig gemacht und zur Rechenschaft gezogen werden.