„Machen uns große Sorgen”Corona-Krise macht auch vor Kölner Tierheimen nicht halt

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Lupo, der hauseigene Hund des Tierheim Dellbrück ist auch nicht glücklich über die Corona-Krise.

Köln  – Der Hof des Tierheims Dellbrück ist menschenleer. „Und still ist es auch in diesen Tagen“, sagt Sprecherin Sylvia Hemmerling. „Wir mussten, um die Ansteckungsgefahr für unsere Mitarbeiter so weit wie möglich minimieren, für Besucher schließen“, sagt sie.

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Der Hof des Kölner Tierheims in Dellbrück ist in diesen Tagen Menschenleer. Es dürfen keine Besucher mehr kommen, um die Mitarbeiter zu schützen.

Aber bisher seien noch alle Kollegen „putzmunter und gesund.“ Tierheime im Zeichen der Krise – auch hier wird die finanzielle Decke immer dünner.

Tierheim Dellbrück: Machen uns große Sorgen um die Zukunft

„Wir machen uns große Sorgen um die Zukunft. Da wir die Tiervermittlung, übrigens auch in unserem Partner-Tierheim in Bergheim, erst einmal ausgesetzt haben, fehlen uns nun die Schutzgebühren (120 bis 140 Euro für Katzen, 250 bis 350 Euro für Hunde): Das merkt man schon deutlich. Deshalb freuen wir uns gerade jetzt über jede Spende“, erklärt die Sprecherin.

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Auch die Aufnahme-Kapazitäten werden irgendwann knapp

„Es kommen jetzt nur noch Abgabe- oder Fund-Tiere zu uns, aber wir können keine mehr vermitteln“, so Hemmerling. Deshalb werden über kurz oder lang auch die Aufnahme-Kapazitäten knapp. Noch haben die Mitarbeiter die Lage in Dellbrück ganz gut im Griff: „Wir haben die Mannschaft in zwei Teams aufgeteilt. Team A und B begegnen sich nicht, arbeiten jeweils sieben Tage am Stück, dann wird gewechselt.”

Tierheim Dellbrück: Die Gassi-Gänger betreuen Hunde weiter

Bis zu 500 Tiere werden in Dellbrück betreut, es gibt vier Hunde- und zwei Katzenhäuser. Die Hunde haben Glück: Die Gassigänger, die mit den Hunden spazieren gehen, dürfen weiterhin kommen. „Allerdings nicht aufs Gelände. Wir übergeben die Tiere kontaktlos am Tor. Und die geltende Abstandspflicht ist oberstes Gebot.“ Auch die immer benötigten Futter-Spenden werden hier ebenso kontaktlos entgegengenommen.

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! Wegen der Ansteckungsgefahr wird im Tierheim Dellbrück auf die Besucher der Kartenstreichler verzichtet.

Für die Samtpfoten gilt: Die beliebten Termine mit den externen Katzenstreichlern wurden erst einmal ausgesetzt. „Jetzt werden sie erst mal nur von uns beschmust“, so Hemmerling.

Sprecherin: Telefon klingelt dauernd, Mail-Postfächer quillen über

Hört sich nach „geordneten“ Verhältnissen an. Aber Hemmerling sagt: „Hinter den Kulissen geht es ziemlich hektisch zu, das Telefon klingelt permanent und auch das Email-Postfach quillt über.“

Viele Menschen sind im Homeoffice oder freigestellt und haben Zeit für ein neues Haustier. So gerne wir ihnen weiterhelfen möchten – wir müssen sie nun erst einmal vertrösten.“ Vermittlungen seien zeitintensiv, es bedürfe mehrerer Besuche und langer Gespräche. „Davon möchten wir auch jetzt nicht abweichen: Es soll ja eine Freundschaft fürs Leben werden.“

Köln: Auch Tierheim Zollstock vorerst für Besucher dicht

Auch im Tierheim Zollstock, in dem rund 300 Tiere leben, hat man auf die Corona-Krise reagiert und bleibt vorerst geschlossen. Hier wird aber versucht, auch weiterhin Tiere zu vermitteln, dazu könne man sich telefonisch oder per Mail melden, um eventuell Einzel-Besuchs-Termine abzusprechen.

Auf der Homepage heißt es, es kämen auch immer wieder Hilfsangebote vom Menschen, die jetzt Zeit haben, vorübergehend ein Tier bei sich aufzunehmen, um das Tierheim zu entlasten. Das sei sehr lieb gemeint, es ist aber leider nicht möglich.

Wer Tierheimen helfen möchte: Spenden sind willkommen!

Wer den Tierheimen in der Krise helfen will: Auf den Facebook-Seiten beider Tierheime gibt es einen Spenden-Botton, mit dem man schon Kleinstbeträge per Paypal spenden kann.