Kölner StadtmitarbeiterUrteil da: Das passiert jetzt mit dem Mörder von Kurt Braun

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Der Angeklagte, fotografiert beim Prozess-Auftakt Anfang Juli 2020, beim Betreten des Gerichtsaals. Links seine Verteidigerin Harriet Krüger.

Köln  – Das Urteil ist gefallen. Clemens K. (60), der Mörder des Kölner Stadtmitarbeiters Kurt Braun (†47), muss für unbestimmte Zeit in die geschlossene Psychiatrie. Das entschied am Freitagmittag die 4. Große Strafkammer des Kölner Landgerichts unter Vorsitz von Richterin Ulrike Grave-Herkenrath.

Köln: Mörder von Kurt Braun gilt als schuldunfähig

Die Richtern folgte damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die den Mord in ihrem Plädoyers auf das krankheitsbedingte Weltbild des Täters zurückgeführt hatte. Clemens K. gilt aufgrund einer chronischen paranoiden Schizophrenie als schuldunfähig, daher muss er nicht ins Gefängnis.

Die Angehörigen von Kurt Braun hatten sich im Vorfeld des Prozesses eine lange Haftstrafe gewünscht, die Clemens K. auch im Gefängniskrankenhaus hätte absitzen können. So sei nun die Chance einer frühen Entlassung aus der Psychiatrie da, was weitere Menschen gefährden könnte.

Kölner Verteidigerin: Täter fühlte sich bedroht

Verteidigerin Harriet Krüger hatte in ihrem Plädoyer für ein gewisses Verständnis für ihren Mandanten geworden. Der habe sich in die Ecke gedrängt und bedroht gefühlt, nachdem die Behörden in zwangsweise zu einer Begutachtung in eine psychiatrische Klinik gebracht hatten.

Ohne diese Zwangsmaßnahmen und den aufgebauten Druck wäre laut Anwältin Krüger nie etwas derartiges passiert. Clemens K., der aus Sicherheitsgründen gefesselt auf der Anklagebank saß, selbst hatte von Notwehr gesprochen. Eine Schutzbehauptung, die jeder Grundlage entbehrte.

Mitarbeiter der Stadt Köln starb durch Stich ins Herz

Kurt Braun, der vergangenen Dezember in Dünnwald eine Geldforderung der Stadt eintreiben wollte, starb nach einem Stich ins Herz, er verblutete nach innen und außen. Clemens K. hatte den Stadtmitarbeiter völlig unvermittelt angegriffen, wie es eine Kollegin im Zeugenstand beschrieb.

Acht Monate zuvor hatte K. bereits eine städtische Mitarbeiterin mit einem Schraubendreher attackiert – die Frau hielt geistesgegenwärtig eine Ledermappe vor ihr Gesicht. Kurt Braun wusste davon nichts. Nach seinem Tod richtete die Stadt ein Meldesystem für gefährliche Personen ein.