Kölner StaatsanwaltMann (64) zieht Frau Plastiktüte über Kopf und vergewaltigt sie

foto_angeklagter

Der Angeklagte (64) beim Prozessauftakt im Kölner Landgericht.

Köln – Er soll seine ehemalige Lebensgefährtin entführt, misshandelt, vergewaltigt und das Ganze selbst als Folter tituliert haben. Seit Dienstag muss sich der 64-jährige aus Düren vor dem Kölner Landgericht verantworten. Dem Angeklagten drohen mehrere Jahre Gefängnis.

Köln: Angeklagter soll auf sein Opfer gewartet haben

Ein Bekannter des 64-Jährigen soll die Frau an ihrer Arbeitsstelle in der Kölner Hornstraße abgeholt und unter einem Vorwand zu ihrem Ex-Freund nach Erkrath gefahren haben. Dort soll der Mann mit zwei Komplizen in einer Wohnung auf das spätere Opfer gewartet haben.

Nachdem die Frau in den Flur der Wohnung geschubst worden sei, hätten der Angeklagte und die maskierten Komplizen auf sie eingewirkt. Laut Anklage erfolgten Schläge in den Bauch und Tritte ins Gesicht, auch hätten die Täter ihrem Opfer mit Schere und Messer die Haare abgeschnitten.

Anklage in Köln: „Jetzt zeige ich dir mal Foltermethoden“

Das Geschehen habe sich dann in die Wohnung der Frau in Wesseling verlagert, wo die Männer die Geschädigte hingebracht hätten. Der Angeklagte habe versucht, seine ehemalige Lebensgefährtin mit einer Taschenlampe zu vergewaltigen, führte die Staatsanwaltschaft aus.

Hier lesen Sie mehr: Tatort Blücherpark – Kölner Grapscher: „Drall bist Du auch noch, da steh ich drauf“

„Jetzt zeige ich dir mal richtige Foltermethoden“, habe der Mann dann gesagt und der Frau eine Mülltüte über den Kopf gezogen, „bis sie keine Luft mehr bekam und mit den Beinen strampelte.“ Ein Fluchtversuch scheiterte danach, da die Täter die Tür der Wohnung abgeschlossen hätten.

Opfer bettelte laut Staatsanwaltschaft um Gnade

Für 20.000 Euro Ablöse lasse er sie gehen, habe der Mann zu seiner um Gnade flehenden Ex-Freundin gesagt und sie danach vergewaltigt, ein Messer griffbereit. Offenbar geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass die Beteiligten sich im Rotlichtmilieu bewegt haben.

Zum Prozessauftakt schwieg der Angeklagte, er kündigte über Verteidiger Wolf Bonn aber eine Einlassung für den nächsten Verhandlungstag an. Die Geschädigte indes will nicht mehr aussagen, aufgrund privater Probleme reichte sie ein Attest ein, das der Richter prüfen will.

Die Vorwürfe datieren bereits aus dem Jahre 2012, die Anklage wurde etwa zwei Jahre später erhoben. Seitdem lag die Akte bei der Kölner Justiz; wegen Überlastung der Strafkammern kam es in der Vergangenheit oft zu Verzögerungen, die Fälle werden nun nach und nach abgearbeitet.