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Tommy EngelKölner Sänger trifft wichtige Entscheidung zur Zukunft

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Tommy Engel bei der Premiere des Weihnachtsengel.

von Jan Wördenweber (jan)

Köln – Feiern kann das Publikum. Singen aber nicht. Ein vorgezogenes wie spontanes „Happy Birthday“ entwickelt sich zum missratenen Kanon. „Hörens op“, ruft der kleine Mann dazwischen, der Kölns größter ist: Tommy Engel, der am Donnerstag 70 wird, zeigt bei der Premiere des „Weihnachtsengel“, warum er einer der besten Entertainer seiner Zunft ist.

Tommy Engel: Abschied von der Mülheimer Stadthalle

Bevor die weihnachtliche Sause losgeht, erfährt EXPRESS, wie sich Tommy Engel und sein Team für die Zukunft aufstellen wollen: Das dreijährige Gastspiel in der Mülheimer Stadthalle wird beendet, im kommenden Jahr findet die Show dann woanders statt. „Verraten wird noch nichts“, sagt Tommy. Aber es wird im Herzen der Innenstadt sein, so viel steht fest. 

In der Stadthalle haben sich zahlreiche Weggefährten versammelt. Arno Steffen (L.S.E.) tuschelt kurz vor Beginn zum EXPRESS: „Ich weiß, wie dem Tommy jetzt gerade die Düse geht...“ Andere Promis werden zugeschaltet, senden kurze Videobotschaften. Zum Beispiel Frank Schätzing („Du berührst unser Herz und unser Zwerchfell“), Henning Krautmacher, Carolin Kebekus, Purple Schulz, Wolfgang Niedecken („Du bist die kölsche Seele überhaupt“), Gerd Köster und Frank Hocker, oder auch Toni Schumacher („Auch wenn ein Engel wie Du nicht fliegen kannst, ich fang dich auf - ich kann das!“)

Alles zum Thema Reiner Calmund

Köln: Reiner Calmund meldet sich bei Tommy Engel

Völlig losgelöst und schwerelos meldet sich der kurzatmige Reiner Calmund aus dem Weltall, herrlich parodiert von Linus, der dieses Jahr neben Elke Schlimbach Engels Bühnenpartner bei der Weihnachtsdinnershow ist. Als „Calli“ seine Hommage in Endlossätzen („Wer schafft heute noch zweimal 45 Minuten?“) runterrattert, ist das Publikum schon gut gesättigt nach Suppe, Schmorbraten mit Rotkohl, Wirsing und Klößen.

Weihnachtsengel: Elke Schlimbach und Linus begeistern

Aber eigentlich sind alle „hungrig“ auf die Songs, die Anekdoten und den Blödsinn des Richard Thomas Engel, der sich rar gemacht hat auf den Bühnen. Aber so ein Engel kommt auch am besten in der Weihnachtszeit an. Köstlich wie immer: seine Weihnachtsgeschichte. Diesmal vom Studenten, der an seine Eltern schreibt: „Hallo Mama und Papa. Lange nichts mehr von euch gehört. Geht‘s euch gut? Dann schickt bitte 500 Euro, damit ich weiß, dass es Euch gut geht.“

Es geht Schlag auf Schlag, von der Email-Adresse vom Papst („urbi et orbi“), Disneys „Burnout & Bianca“ bis hin zu Stammtisch-Kalauern: „Was ist teurer als ne Frau? Ne Ex-Frau!“

Der einzige im Saal, der mit seinem langen, hellen Haar wirklich wie ein Engel aussieht, ist Jürgen Fritz - nicht mit, sondern am Flügel. Als musikalischer Leiter hat er mit der ausgezeichneten Band, darunter Wolf Maahns Bruder Hans am Bass und Ex-BAP Helmut Krumminga, jede Menge Pop-Klassiker neu arrangiert, die Engel, Schlimbach und Linus mit Klasse und Klamauk veredeln.

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Michael Jacksons „Man in the mirror“ wird zu „Selvs em Spejel“, „Ich stink wie die Pest“ ist Tina Turners „Simply the best“ und dank Karaoke singt die ganze Mülheimer Stadthalle begeistert „In der Weihnachtsmetzgerei, gibt es manche Sauerei....“ Stehende Ovationen gibt es, als das Trio in einer einzigen „Calmund-Hose“ auf die Bühne tippelt und als die „drei Tenöre“ oder „drei Monteure“ den Titel „Caruso“ anstimmen.

Tommy Engel: Klares Bekenntnis gegen die AfD

Längst herrscht da schon eine familiäre Atmosphäre an den Tischen, obwohl man sich vorher gar nicht kannte. Wer es in diesem Rahmen dazu noch schafft, einen flammenden Appell gegen Hass und die AfD loszulassen, ist ein ganz großer. „Sorgt für Licht und Liebe, denn ohne das können wir nicht leben“, lautet die Botschaft. Dieser Engel ist ein Geschenk des Himmels.